Tarifverhandlungen beendet: Darauf haben sich Verdi und die Post geeinigt
Autor: Agentur dpa
Bonn, Dienstag, 04. März 2025
In mehreren Städten in ganz Deutschland haben sich Briefe und Pakete in den vergangenen Wochen immer wieder verspätet. Grund dafür waren die Warnstreiks der Post-Mitarbeiter. Nun haben sich Gewerkschaft und Post scheinbar geeinigt.
Nach wochenlangen Streiks haben sich die Gewerkschaft Verdi und die Deutsche Post AG in der vierten Runde der Tarifverhandlungen geeinigt. Das teilt die dpa am Dienstagnachmittag (4. März 2025) mit.
Die neue Vereinbarung soll schon bald greifen: Ab dem 1. April können die 170.000 Beschäftigten der Deutschen Post demnach mit 2,0 Prozent mehr Gehalt rechnen. Am 1. April 2026 soll das Gehalt dann sogar um weitere 3,0 Prozent steigen. Aber wie viel verdienen Paketboten überhaupt? inFranken.de hat nachgeforscht. Den Artikel findet ihr hier.
Mehr Gehalt und mehr Urlaub: Darauf einigten sich Verdi und die Post bei den Tarifverhandlungen
Zuvor hatte die Gewerkschaft sieben Prozent höhere Entgelte in einem 12 Monate laufenden Tarifvertrag gefordert. Die Post, die zur DHL-Gruppe gehört, bot in der dritten Verhandlungsrunde einen 27 Monate laufenden Vertrag, mit einem Gehaltsplus von 1,8 Prozent und einer späteren Erhöhung um 2,0 Prozent an.
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Außerdem erhalten alle ab 2026 einen zusätzlichen Urlaubstag. Beschäftigte, die 16 Jahre oder länger bei der Post tätig sind, bekommen einen weiteren zusätzlichen Urlaubstag. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und beginnt rückwirkend zum 1. Januar.
"Nach einem sehr hohen Tarifabschluss im Jahr 2023 realisieren wir jetzt erneut Lohnsteigerungen, die die Kaufkraft unserer Beschäftigten über die vereinbarte Laufzeit des Tarifvertrags erhalten", sagte Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie. "Das ist ein ordentliches Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder so nicht hätte erreicht werden können", betonte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.
Striktere Sparmaßnahmen bei der Post wegen neuem Tarifvertrag?
Die für den Bereich Post & Paket Deutschland zuständige DHL-Vorständin Nikola Hagleitner äußerte, es sei nun die Aufgabe, den Umbau des Unternehmensbereichs voranzutreiben und die Profitabilität von Post & Paket Deutschland zu sichern. "Mit Blick auf das Umfeld und diesen Tarifabschluss werden wir daher unsere Kostensenkungsmaßnahmen konsequent erweitern und beschleunigen müssen." Nähere Angaben machte sie nicht.
Die Einigung wurde nach einem Verhandlungsmarathon erzielt, der bereits am Montagvormittag begonnen hatte. Nach kurzer Nachtruhe wurden die Verhandlungen dann am Dienstagvormittag fortgesetzt. Ogilvie bezeichnete die Verhandlungen als äußerst herausfordernd.