Druckartikel: Tarifkonflikt eskaliert: Gastro-Gewerkschaft droht mit Streiks zum EM-Halbfinale

Tarifkonflikt eskaliert: Gastro-Gewerkschaft droht mit Streiks zum EM-Halbfinale


Autor: Agentur dpa, Redaktion

München, Freitag, 05. Juli 2024

Der Tarifstreit im bayerischen Gastgewerbe droht aus dem Ruder zu laufen. Die NGG droht mit Warnstreiks im Freistaat - und das ausgerechnet zu den Halbfinalspielen der EM.


Der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe droht zu eskalieren. Die Gewerkschaft NGG plant Warnstreiks rund um die Halbfinalspiele der Fußball-Europameisterschaft, wie der Verhandlungsführer Mustafa Öz mitteilte.

Jedoch soll der Zeitpunkt der Spiele selbst nicht beeinträchtigt werden. "Man wolle den Fans nicht den Spaß verderben". Eines der beiden Spiele findet am Dienstag in München statt, das andere am Mittwoch in Dortmund. Genauere Informationen zu den Plänen gab der NGG-Verhandlungsführer noch nicht preis. Die Warnstreiks sollen sowohl die bayerischen Metropolen als auch die Gastronomie und Hotellerie betreffen - insbesondere renommierte Hotels.

Tarifkonflikt im Gastgewerbe eskaliert - Gewerkschaft droht mit EM-Streik

Die erneute Eskalation im Tarifkonflikt in Bayern überrascht auch deshalb, weil es in anderen Bundesländern wie Hessen und Sachsen bereits Einigungen gibt. Beide Parteien geben sich gegenseitig die Schuld und stellen den aktuellen Stand der Verhandlungen jeweils sehr unterschiedlich dar.

Der Gaststättenverband Dehoga Bayern schreibt auf seiner Facebook-Seite, dass man fast 15 Prozent über zwei Jahre angeboten habe. "Wir sind an die Grenzen unserer Möglichkeiten gegangen und haben ein Super Angebot auf den Tisch gelegt", äußerte sich Landesgeschäftsführer Thomas Geppert gegenüber der dpa. Konkret bietet die Arbeitgeberseite für die Leermonate April bis Juni 300 Euro, gefolgt von drei prozentualen Erhöhungen: 5,9 Prozent zum 1. Juli, weitere 5 Prozent zum 1. April 2025 und 3,5 Prozent zum 1. Dezember 2025 bei einer Laufzeit bis Ende September 2026. Dieses Angebot gilt noch bis Ende des Monats, doch es sei die "rote Linie, darüber können wir nicht hinaus".

Die Gewerkschaft hingegen bestreitet, dass ein solches Angebot über 15 Prozent auf zwei Jahre gemacht worden sei. "Wenn wir das bekommen hätten, hätten wir es gemacht", betont Öz. Auch die Bedingungen des Abschlusses aus Hessen habe man vorgeschlagen, sei allerdings abgelehnt worden. Öz sieht nun die Schlichtung als einzigen Ausweg. Die NGG will weiterhin den ehemaligen Münchner SPD-Oberbürgermeister Christian Ude als Vermittler. Der Dehoga sieht jedoch keinen Bedarf für eine Schlichtung.

Ude zeigte sich am Freitag irritiert über das Vorgehen des Dehoga. Er habe am Donnerstag versucht, den dortigen Verhandlungsführer zu erreichen, sei aber auf die kommende Woche vertröstet worden. Dies sei für Tarifverhandlungen ungewöhnlich. "Die bayerische Gastronomie und Hotellerie stehen im Moment im Blickpunkt wie selten. Da sollte man jede Gelegenheit ausschöpfen, Verhandlungen schnell und sachlich voranzubringen und keine Warteschleifen einbauen".

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.