Studentenverbindungen und Burschenschaften: Sind sie wirklich rechtsextrem?
Autor: Florian Hauner
Deutschland, Montag, 25. Sept. 2023
Studentenverbindungen fallen in Medienberichten oft negativ auf. Es herrscht das Bild von rechten Männergruppierungen, die sich betrinken und sich Narben durch Fechten zufügen. Doch was ist eigentlich an den Vorurteilen dran?
Studentenverbindungen schaffen es oft mit negativen Nachrichten in die Schlagzeilen. Mit dabei sind immer wieder Berichte über das rechte Gedankengut von solchen Verbindungen. Erst im September gab es bei der Burschenschaft Teutonia Prag zu Würzburg den Verdacht auf Volksverhetzung.
Doch auch die Erlanger Verbindung Burschenschaft Frankonia fällt immer wieder negativ auf. Die Burschenschaft Frankonia wurde sogar vom Verfassungsschutz beobachtet. Somit ist die Frage naheliegend, ob Studentenverbindungen rechtsextreme Tendenzen haben.
Sind Studentenverbindungen rechts? Häufige Fälle bei "Deutsche Burschenschaft"
Um diese Frage zu beantworten, müssen Verbindungen zuerst genauer erklärt werden, denn Studentenverbindungen können sehr unterschiedlich sein. Wer an Studentenbindungen denkt, hat oft das Bild von fechtenden Männern mit bunten Mützen und farbigen Brustbändern im Kopf. Doch es gibt auch Verbindungen, in denen nicht gefochten wird und auch keine Farben getragen werden.
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Entscheidend ist, in welchem Dachverband eine Verbindung ist. Dieser Dachverband gibt den Verbindungen Vorschriften, an denen diese sich zu halten haben. So gibt es verschiedene Dachverbände, wie der "Cartellverband", der nur katholische Studenten genehmigt oder auch der "Sondershäuser Verband", der Fechten verbietet, aber dafür Musik ins Zentrum stellt. Manchmal unterscheiden sich die Dachverbände also immens.
Die beiden oben genannten Verbindungen "Burschenschaft Teutonia Prag zu Würzburg" und "Burschenschaft Frankonia" sind Mitglieder im Dachverband "Deutsche Burschenschaft". Tatsächlich sind Burschenschaften, welche aufgrund rechten Gedankenguts auffallen, sehr häufig Mitglieder im Verband "Deutsche Burschenschaft". Immer wieder verlassen Burschenschaften die "Deutsche Burschenschaft", da diese die rechte Gesinnung nicht mehr vertreten können. Natürlich kann aber nicht pauschal gesagt werden, dass alle Burschenschaften im Dachverband "Deutsche Burschenschaft" rechtsextrem sind.
Studentenverbindungen: Frauenfeindliche Männerclubs?
Ein weiteres Öffentlichkeitsproblem von Studentenverbindungen ist, dass diese nur Männer zulassen. Doch auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Dachverbänden. Fakt ist, dass die meisten Verbände nur Männer als Mitglieder zulassen.
Der vorhin erwähnte "Sondershäuser Verband" lässt aber beispielsweise gemischte Verbindungen zu. So hat der Großteil der Verbindungen im "Sondershäußer Verband" Frauen und Männer als Mitglieder.