Streit um kostenlose Corona-Tests spaltet die Ampel - Karl Lauterbach dagegen
Autor: Redaktion
Deutschland, Samstag, 06. November 2021
Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland schießt weiter in die Höhe. Grüne und FDP fordern deswegen die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Tests. Lauterbach argumentiert dagegen.
Die Inzidenz in Deutschland steigt weiter. Am Donnerstag (05.11.2021) kletterten die Zahlen auf ein neues Rekordhoch. Vor diesem Hintergrund fordern die Grünen und die FDP die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Bürgertests. "Wir müssen wieder ein flächendeckendes System kostenloser Corona-Tests einführen", sagt Grünen Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen dem Nachrichtenportal "Business Insider". Seiner Meinung nach sollten jedoch nur Tests erstattet werden, die per QR-Code in die Corona-Warnapp oder in CovPass eingelesen werden. Dahmen ergänzt: "Wirkungsvoll wären flächendeckende Tests außerdem nur, wenn sie in Verbindung mit konsequenten 3G/2G-Regeln gebracht werden. Regeln, die kaum jemand einhält, nützen niemandem."
Im Vorfeld hatte bereits FDP-Parteivize Wolfgang Kubicki gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe geäußert: "Wir müssen schnellstmöglich wieder zurück zur Kostenübernahme durch den Staat, denn es liegt im öffentlichen Interesse, die Verbreitung des Virus bestmöglich zu verhindern." SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sieht hingegen keinen Anlass für Veränderungen bei der Teststrategie. Im Gespräch mit „Business Insider“ äußert er: "Es ist richtig, dass die Tests kostenpflichtig sind. Dadurch gibt es weiter einen Impfanreiz für die vielen Ungeimpften."
Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte
Entscheidend sei auch, dass dadurch die Ungeimpften ihre Kontakte reduziere. Denn sie können nur in Cafés, Restaurants oder zu Veranstaltungen gehen, wenn sie vorher für einen Test bezahlt haben. Ohne Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte sei deren Ansteckungsrisiko schlicht zu hoch. Lauterbach ergänzte: "Während zusätzliche Tests bei Ungeimpften helfen, unerkannte Infektionen zu entdecken, helfen 2G und 3G solche Infektionen zu vermeiden. Es ist sicher keine ideale Lösung, aber in der aktuellen Situation ein sinnvoller Kompromiss."
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Zur Erinnerung: Seit dem 11.10.2021 sind die Antigen-Schnelltests in der Regel nicht mehr kostenlos. Ausnahmen bestehen nur für Menschen, die sich nicht impfen lassen könne, darunter solche mit bestimmten Vorerkrankungen und unter 12-Jährige. Am Donnerstag (05.11.2021) meldet das Robert-Koch-Institut mit fast 34.000 Neuinfektionen den höchsten Tageswert der gesamten Pandemie.