Einschränkungen für alle an den Feiertagen: Stephan Weil fordert Neujahrsruhe - aber was bedeutet das?
Autor: Verena Schultheiß
Deutschland, Montag, 06. Dezember 2021
Stephan Weil (SPD) fordert im Kampf gegen das Virus weitere Beschränkungen - vor allem nach den Feiertagen. Zudem plädiert er für eine allgemeine Impfpflicht. "Entweder wir erreichen eine sehr hohe Impfquote oder wir bekommen immer wieder heftige Infektionswellen."
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) warb erneut für Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach Weihnachten. In einem Interview der Zeitung "Die Welt" erneuerte er nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) seinen Vorschlag einer Kontaktpause über Neujahr. "Klar ist, dass es über Weihnachten zahlreiche Familienkontakte geben wird. Die werden nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen", sagte der SPD-Politiker. "Es ist also eine Überlegung wert, ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine begrenzte Auszeit abmildern sollte." Welche Corona-Verschärfungen noch geplant sind, erfahrt ihr hier.
Diesen Vorschlag hatte Weil auch schon in Interviews Ende November gemacht und von einer "verlängerten Weihnachtspause" gesprochen. Am Donnerstag (9. Dezember) steht die nächste Ministerpräsidentenkonferenz an. Im Anschluss folgt voraussichtlich die erste Besprechung mit dem bis dahin wahrscheinlich gewählten neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Welche Corona-Verschärfungen noch geplant sind, erfahrt ihr hier.
Corona-Schnelltest von CITEST: Den Testsieger der Stiftung Warentest bei Amazon ansehen"Dann werden wir uns natürlich auch Gedanken darüber machen müssen, wie es nach Weihnachten weitergehen soll", sagte Weil. Dies hänge vom Infektionsgeschehen und der Lage auf den Intensivstationen ab. Vergangene Woche hatten Spitzenvertreterinnen und -vertreter von Bund und Ländern unter anderem beschlossen, dass für Menschen, die weder gegen Corona geimpft noch von einer Corona-Erkrankung genesen sind, bundesweit einheitliche Kontaktbeschränkungen eingeführt werden. Treffen sind dann auf den eigenen Haushalt sowie höchstens zwei Menschen eines weiteren Haushaltes begrenzt, wobei Kinder bis 14 Jahre ausgenommen werden.
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Eine allgemeine Impfpflicht hält Weil inzwischen für unumgänglich. Er habe längere Zeit Bedenken gehabt, da eine Impfpflicht ein erheblicher Eingriff in die Grundrechte sei. Der entscheidende Anstoß zum Umdenken sei das Auftreten der Omikron-Variante gewesen. Sie zeige noch einmal, dass das Virus sich permanent verändere, sagte Weil in der "Welt". Daraus ergäben sich zwei Möglichkeiten: "Entweder wir erreichen eine sehr hohe Impfquote, deutlich mehr als 90 Prozent der Erwachsenen. Oder wir bekommen auf unabsehbare Zeit immer wieder heftige Infektionswellen, gegen die wir dann jeweils mühsam mit Maßnahmen angehen müssen, die ihrerseits in die Grundrechte eingreifen." In dieser Abwägung halte er die Impfpflicht inzwischen für zwingend notwendig. "Unsere Gesellschaft braucht eine Perspektive."
mit dpa
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