Startchancen-Programm für Schulen ist «Paradigmenwechsel»
Autor: Bettina Grachtrup, dpa
, Donnerstag, 01. Februar 2024
Rund 4000 Schulen sollen in den kommenden Jahren eine spezielle Förderung in Milliardenhöhe bekommen. Die Gespräche dazu könnten bald abgeschlossen sein. Wie bewertet ein Bildungsexperte die Pläne?
Mit dem geplanten Startchancen-Programm für Schulen in schwierigen sozialen Lagen wird nach Ansicht des Bildungsforschers Dirk Zorn ein neues Zeitalter im deutschen Bildungssystem eingeläutet. Das Programm sei ein «Paradigmenwechsel», sagte der Experte der Bertelsmann Stiftung der Deutschen Presse-Agentur.
«Es ist eine Abkehr vom bisherigen Gießkannenprinzip.» Es werde erstmals eine Verteilung von Bundesgeldern geben, die sich nicht - wie zumeist - am sogenannten Königsteiner Schlüssel orientiere, sondern in Teilen den tatsächlichen Bedarf der Bundesländer berücksichtige.
Monatelange Verhandlungen von Bund und Ländern
Über das Programm verhandeln Bund und Bundesländer seit Monaten. Es sieht danach aus, dass es an diesem Freitag offiziell beschlossen wird. Dann soll es eine Pressekonferenz in Berlin mit dem Titel «Verständigung von Bund und Ländern zum Startchancen-Programm» stattfinden. Daran nehmen Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD), teil. Zuvor ist dem Vernehmen nach eine Sonder-Kultusministerkonferenz geplant.
Ziel ist es, dass das Programm zum Schuljahr 2024/25 an den Start geht. Der Bund will jährlich bis zu einer Milliarde Euro bereitstellen. Die Länder sollen sich in gleicher Höhe beteiligen. Insgesamt wären dies dann rund 20 Milliarden Euro über zehn Jahre.
Im September hatten Bund und Länder Eckpunkte vorgelegt. Demnach soll etwa jede zehnte Schule und Berufsschule im kommenden Jahrzehnt von zusätzlicher Förderung profitieren - erreicht werden sollen rund eine Million Schülerinnen und Schüler. Zum Vergleich: Insgesamt gibt es rund 40.000 Schulen mit knapp elf Millionen Schülern in Deutschland.
Gespräche kurz vor dem Abschluss
Die Verhandlungen stehen nun allen Anzeichen nach kurz vor dem Abschluss. Die Bundespressekonferenz teilte mit, dass es morgen in Berlin eine Pressekonferenz geben wird mit dem Titel «Verständigung von Bund und Ländern zum Startchancen-Programm». Teilnehmen sollen unter anderem Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD).
Zuvor soll es dem Vernehmen nach eine Sonder-Kultusministerkonferenz geben, auf dem das Startchancen-Programm offiziell beschlossen werden soll.