Solarbranche verzeichnet mehr als eine Million neue Anlagen
Autor: dpa
, Dienstag, 02. Januar 2024
Solaranlagen liegen im Trend. Eine hohe Nachfrage sorgte im vergangenen Jahr für neue Rekorde bei der Anzahl der Anlagen und bei der Leistung. Im neuen Jahr rechnet die Branche mit weiterem Wachstum.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Solarbranche so viele neue Solaranlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung errichtet worden wie nie zuvor. Mehr als eine Million neue Anlagen seien installiert worden, berichtete der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Berlin.
Einen großen Anteil daran haben die sogenannten Balkonkraftwerke. So seien 2023 in Deutschland rund 270.000 Steckersolargeräte neu in Betrieb genommen worden. Das seien vier Mal so viele wie 2022. Unklar ist angesichts der Haushaltskrise allerdings, was aus der staatlichen Förderung wird.
Bei der Stromerzeugung aus Sonnenlicht sind laut Bundesnetzagentur Systeme mit einer Spitzenleistung von rund 14 Gigawatt auf Dächern und Freiflächen neu in Betrieb genommen worden, berichtete der Verband weiter. Das seien 85 Prozent mehr als im Jahr 2022.
Rund 3,7 Millionen Solarstromsysteme in Deutschland installiert
Die Hälfte der 2023 neu installierten Solarstromleistung sei auf das Heimsegment entfallen, so der BSW. Auf PV-Systeme auf Freiflächen entfielen rund 31 Prozent, auf PV-Anlagen auf Gewerbedächern rund 18 Prozent. «Die Vielzahl der Steckersolargeräte machten aufgrund ihrer geringen spezifischen Leistung in der Summe keine zwei Prozent der neu installierten PV-Leistung aus», betonte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Inzwischen seien in Deutschland rund 3,7 Millionen Solarstromsysteme installiert. Sie hätten 2023 rund 62 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und damit rund 12 Prozent des deutschen Stromverbrauchs gedeckt.
Staatliche Förderung ungewiss
Um die klimafreundliche Stromerzeugung voranzutreiben, springt der Staat Interessierten bei. Wie groß das Interesse ist, zeigte sich im September: In weniger als 24 Stunden waren die für das vergangene Jahr verfügbaren 300 Millionen Euro aus dem Programm «Solarstrom für Elektroautos» ausgeschöpft. Zeitweise war das Kundenportal der Förderbank KfW wegen des Ansturms überlastet. Wer zum Zug kam, konnte sich über einen Investitionszuschuss von bis zu 10.200 Euro freuen, gedacht für Eigentümerinnen und Eigentümern, die ein Elektroauto kaufen sowie eine Ladestation dafür in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher installieren wollten.
Für das laufende Jahr wollte das Verkehrsministerium eigentlich weitere 200 Millionen Euro zur Verfügung stellen - doch das scheint angesichts der Haushaltskrise ungewiss. Details zu Einsparungen müssten noch in enger Abstimmung mit den Bundestagsabgeordneten geklärt werden, erklärte das Verkehrsministerium auf Anfrage der dpa. Der Abstimmung könne man nicht vorgreifen.