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So viele Atemwegserkrankungen wie seit 13 Jahren nicht mehr - RKI hat einen Verdacht


Autor: Agentur dpa, Redaktion

Deutschland, Freitag, 18. Oktober 2024

Die Zahl der Atemwegserkrankungen in Deutschland erreicht einen neuen Höchstwert. Das RKI klärt über Ursachen und Statistiken im aktuellen Bericht auf.


In der letzten Woche erreichte die Zahl der Atemwegserkrankungen in Deutschland einen neuen Höchstwert im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Dies wird im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) erklärt. Basierend auf den über das Online-Portal "GrippeWeb" von Menschen selbst berichteten Fällen, schätzt das RKI die ARE-Inzidenz (Atemwegserkrankungen pro 100.000 Einwohner) auf 8.800 ein.

Das bedeutet umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung etwa 7,4 Millionen Menschen. Ursprünglich berichtete die Bild darüber. Für die 41. Kalenderwoche, die in diesem Jahr vom 7. bis 13. Oktober dauerte, ist dies der höchste Wert seit Beginn dieser Erhebungen im Jahr 2011. Letztes Jahr verzeichnete das RKI etwa 7000 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner, was hochgerechnet 5,8 Millionen Menschen entspricht. Der bisher höchste Wert der ARE-Inzidenz in der Kalenderwoche 41 wurde 2011 mit mehr als 7800 erreicht.

Grippesaison hat noch nicht einmal begonnen: Extrem hoher Krankenstand in Deutschland

Auch die Anzahl der registrierten Arztbesuche deutet auf einen hohen Krankenstand hin. Das RKI meldet für die letzte Woche 1.900 Besuche pro 100.000 Einwohner wegen Atemwegserkrankungen. Aufgrund der Herbstferien in einigen Bundesländern sei dieser Wert jedoch ungenau.

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Der Großteil der Erkrankungen, die durch Probenauswertungen in Arztpraxen diagnostiziert wurden, war entweder auf klassische Erkältungsviren, den Rhinoviren (30 Prozent), oder auf Coronaviren (22 Prozent) zurückzuführen. Influenza A- und B-Viren, die Ursache für die Grippe, wurden in der letzten Woche jedoch nicht nachgewiesen. Letztes Jahr begann die Grippesaison nach Definition des RKI in der 50. Kalenderwoche, also Mitte Dezember.

Hinsichtlich der Rhinoviren vermutet das RKI einen möglichen "Nachholeffekt", da während der Corona-Pandemie viele Menschen keinen Kontakt zu diesen hatten. Allgemein nehmen Atemwegserkrankungen laut RKI mit dem Ende des Sommers schnell zu und stabilisieren sich meist bis zum Jahresende auf einem hohen Niveau.

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