Seit dem Lockdown: So viel mehr Geld geben wir im Supermarkt aus
Autor: Andreas Apetz
Franken, Mittwoch, 29. April 2020
Durch den bundesweiten Lockdown hat sich das Einkaufsverhalten der Verbraucher stark verändert. Einer Studie zufolge soll besonders im Supermarkt nun mehr Geld ausgegeben werden.
Aufgrund des momentanen Lockdowns sind sämtliche gastronomische Betriebe geschlossen. Supermärkte sind nach wie vor geöffnet, dürfen allerdings nur mit Maske betreten werden.
Durch die Krisenzeit hat sich auch das Konsumverhalten der Bevölkerung geändert. Eine exklusive Studie des Zahlungsdienstleisters "Transferwise", welche t-online vorliegt, deckt auf, wie sich das Coronavirus auf das Verbraucherverhalten der Deutschen im Supermarkt ausgewirkt hat.
Supermarkt-Studie: Deutsche geben mehr Geld im Supermarkt aus
Die Studie blickt auf die letzten drei Monate (Februar, März, April 2020) zurück und vergleicht die Entwicklungen der Supermarkt-Einkäufe in 22 unterschiedlichen Ländern. In die Wertung miteinbezogen, wurden 4,3 Millionen Einkäufe, welche ausschließlich mit Karte bezahlt wurden.
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Das Ergebnis ist eindeutig: Es wird mehr Geld im Supermarkt ausgegeben, als vor der Krise. Im Schnitt sind die Ausgaben im Supermarkt um 65 Prozent gestiegen.
Während im Februar ein deutscher Einkaufswagen mit Waren im Wert von durchschnittlich 12,10 Euro befüllt wurde, sind es April nun schon 23,90 Euro. Das entspricht einer Steigerung von 97,52 Prozent. Damit belegt Deutschland den dritten Platz im internationalen Vergleich, was den prozentualen Anstieg der Ausgaben angeht. Die größte Entwicklung hat es in Spanien gegeben: Dort stiegen die durchschnittlichen Ausgaben von 15 Euro auf 30,70 Euro pro Einkauf, was einer Steigerung von 104,67 Prozent entspricht.
Im absoluten Vergleich der Ausgaben pro Einkauf liegt Deutschland allerdings nur auf Platz 13, also im Mittelfeld. Spitzenreiter ist die Schweiz mit durchschnittlich 36,40 Euro pro Gang in den Supermarkt.
Höhere Ausgaben im Supermarkt - woran liegt das?
Doch woher kommen die steigenden Zahlen? In einem Gespräch mit t-online erklärt Eva Stüber vom "Kölner Institut für Handelsforschung", dass die hohen Ausgaben eine logische Folge des Lockdowns seien. Die Unsicherheit habe zunächst zu Hamsterkäufen geführt und einige Menschen dazu verleitet, "größere Vorratskäufe" zu machen.