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"Sehr vorstellbar": FDP hält Schwarz-Gelbe-Koalition für möglich


Autor: Agentur dpa

Berlin, Sonntag, 05. Januar 2025

Führende FDP-Politiker sprechen sich für eine Zusammenarbeit mit der Union aus. Trotz positiver Signale steht die Partei in den Umfragen weiterhin schwach da.
FDP-Chef Lindner wünscht sich von CDU Bekenntnis für Schwarz-Gelb.


Führende Vertreter der Liberalen werben weniger als zwei Monate vor der Bundestagswahl für ein Bündnis mit der Union. Die FDP-Politikerin Agnes-Marie Strack-Zimmermann betonte in der Bild am Sonntag die "gewaltige Schnittmenge" und die "sehr gelungene Kombination" zwischen den beiden Parteien. Alle aktuellen Entwicklungen zur Bundestagswahl 2025 erfährst du in unserem Ticker.

Ihrer Meinung nach wäre Schwarz-Gelb optimal für die Herausforderungen in der Sicherheits- und Wirtschaftspolitik. "Jeder für sich in die Bütt" gehe jedoch zunächst im Wahlkampf, erklärte die Verteidigungsexpertin, Mitglied des FDP-Präsidiums und des Europaparlaments.

FDP hofft auf Schwarz-Gelbe-Koalition - jedoch "kein Selbstläufer"

Am Montag (6. Januar 2025) kommt die FDP zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen in Stuttgart zusammen, das diesmal mitten in den Bundestagswahlkampf fällt. Parteichef Christian Lindner forderte im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur die Union auf, sich nach der Wahl am 23. Februar zu einem schwarz-gelben Bündnis zu bekennen.

Auch der FDP-Fraktionschef Christian Dürr warb für eine Zusammenarbeit mit der Union. "Ich erkenne an, dass die CDU sich nach der Ära Merkel erneuert hat und heute viele marktwirtschaftliche Positionen vertritt, etwa beim Thema Steuersenkungen", sagte Dürr den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Eine Kooperation halte er für sehr vorstellbar.

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Johannes Vogel sieht dies ähnlich: "Mit Blick auf die Programme zeigt sich, dass in der Wirtschaftspolitik die Gemeinsamkeiten zwischen Union und FDP am größten sind. Eine solche Mandatsmehrheit ist möglich, nur wenige Prozentpunkte entfernt", sagte Vogel dem Portal Web.de. Allerdings betonte er auch: "Schwarz-Gelb ist kein Selbstläufer." Derzeit sind die Liberalen in den Umfragen weiterhin schwach vertreten.

Unter Merkel: Letzte Koalition von Union und FDP von 2009 bis 2013

Die letzte Koalition mit der Union fand von 2009 bis 2013 unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) statt, konnte der FDP jedoch nicht den erhofften Vorteil bringen. Die Partei wurde nach der Bundestagswahl 2013 nicht erneut ins Parlament gewählt. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit SPD und Grünen setzen die Liberalen nun erneut auf Schwarz-Gelb.

Aktuelle Umfragen zeigen jedoch, dass die FDP noch Unterstützung gewinnen muss, da sie derzeit nur bei drei bis vier Prozent liegt. Auch im jüngsten Insa-Sonntagstrend für die Bild am Sonntag bleibt die Partei bei vier Prozent. Die Union steht unverändert bei 31 Prozent, während die SPD einen Prozentpunkt verliert und auf 16 Prozent kommt. Die Grünen verbessern sich auf 13 Prozent, die AfD bleibt bei 20 Prozent, die BSW steht bei 7 Prozent, und die Linke erreicht 3 Prozent.

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