Samstagsunterricht und Maskenpflicht für Schüler: Bildungsministerin mischt sich ein
Autor: Redaktion
Franken, Freitag, 24. April 2020
Bildungsministerin Anja Karliczek befürwortet eine Maskenpflicht an Schulen. Weiterhin ist unklar, wie das Schuljahr weitergeht. Zudem hält sie Unterricht an Samstagen für möglich.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich in die aktuelle Debatte um Maskenpflichten eingemischt. Sie sagte, dass sie die Pflicht für Schüler, einen Mundschutz zu tragen, befürworte.
"Aus meiner Sicht spricht viel dafür, dass überall dort, wo Schülerinnen und Schüler den Abstand nicht einhalten können, Masken getragen werden müssen", so Karliczek gegenüber dem Spiegel. Als Beispiele nennt sie den Schulbus oder den Flur im Schulgebäude.
Maskenpflicht an Schulen könnte kommen
Im Klassenzimmer selbst könnten die Mundschutze und Schutzmasken hingegen abgelegt werden. Als Bedingung hierfür nannte die Ministerin den Mindestabstand zwischen den Schülern. "Aber auch hier wäre ich vorsichtig - wie wir generell jetzt nicht übermütig werden dürfen", sagte die 48-Jährige. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat sich zuletzt zu den Schulöffnungen in Bayern geäußert.
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Ende April will die Kultusministerkonferenz ein Hygienekonzept vorlegen. Karliczek forderte, dass darin auch die Maskenpflicht thematisiert werde.
Unterricht am Samstag? Karliczek mit Vorschlag
Neben dem Vorschlag einer Maskenpflicht für Schüler hat die Bundesbildungsministerin einen weiteren Aspekt thematisiert. Die CDU-Politikerin zeigte sich zuletzt offen für Samstagsunterricht an den Schulen. Dies sei eine Option aufgrund des massiven Unterrichtsausfalls wegen der Corona-Krise.
"Das Schuljahr sollte für die Kinder kein verlorenes Schuljahr werden", so Karliczek. Die Option samstags zu unterrichten, werde man brauchen, um für alle Kinder dreimal wöchentlichen Unterricht anbieten zu können. Dies impliziert, dass die Kinder abwechselnd zur Schule gehen würden. Wie der Samstagsunterricht ausgestaltet sein soll, ließ die Ministerin offen. Von Seiten des Lehrerverbandes hat sich zu Karliczeks Vorstoß bislang niemand offiziell geäußert.
Stattdessen warnte der Verbandspräsident vor einem Lehrermangel. "Spätestens, wenn 40 Prozent der Schüler zurückkehren, wird es ganz eng", sagte Heinz-Peter Meidinger dem Bayerischen Rundfunk.