Saarlouis: Stadt will weite Badehosen im "Sonnenbad" verbieten
Autor: Teresa Hirschberg
Saarlouis, Montag, 15. Mai 2023
Die Stadt Saarlouis hat eine neue Baderegel für den Freibadbesuch aufgesetzt. Diese sollte vorschreiben, wie die Badehosen der Gäste auszusehen haben. Das Feedback fiel allerdings so negativ aus, dass die Verantwortlichen nun wieder zurückrudern.
Im vergangenen Frühjahr haben neue Bikini-Regeln in deutschen Schwimmbädern für Aufsehen gesorgt: Mehrere Einrichtungen hatten es ihren weiblichen Gästen freigestellt, oben ohne baden gehen zu dürfen. Ein Freibad aus dem Saarland wollte nun ebenfalls eine neue Kleiderordnung einführen – die sollte allerdings die männlichen Schwimmer betreffen.
Weite, lange Badehosen sollten demnach aus dem "Sonnenbad" in Saarlouis verbannt werden. Der Grund: Die legeren Kleidungsstücke seien nicht ökologisch und ressourcenschonend genug. Der Stoff würde sich mit zu viel Wasser vollsaugen, das die Badegäste dann vom Becken nach draußen tragen würden.
Stadt will weite Badehosen aus "Sonnenbad" verbannen: Das ist der Grund
Beim Aussteigen würden zwischen 1,5 und vier Liter Wasser verschwendet werden. Dies solle zum Start in die neue Freibadsaison durch kurze, enganliegende Badehosen ohne aufgesetzte Taschen vermieden werden, hieß es tatsächlich in einer offiziellen Erklärung der zuständigen Stadtverwaltung.
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Aber die Vorschrift sollte noch weiter gehen: Auch eine zweite, engere Badeunterhose sowie Unterwäsche, die unter den weiten Schwimmshorts getragen werden, waren verpönt. Diese würden nämlich nicht nur zu viel Wasser aufsaugen, sondern auch mehr Dreck von den Liegewiesen in die Becken bringen als enge Hosen, so die Logik der Stadt.
Doch nun tritt die geplante Kleiderordnung doch nicht in Kraft, was wohl an der Welle an Kritik lag, die daraufhin über die Verantwortlichen rollte. Das lässt sich zumindest aus einem Statement des Schwimmbads herauslesen: "Für euer aktuelles Feedback sind wir euch dankbar und nehmen uns dies zu Herzen. Die Idee, über den Weg der Badebekleidung einen Beitrag für den Ressourcenschutz zu leisten, kam kommunikativ nicht so an wie erhofft", legen die Verantwortlichen nach.
Und: "Angemerkt sei zudem, dass die allgemeine Haus- und Badeordnung zu keinem Zeitpunkt geändert worden war. Die geplante Kleiderordnung tritt somit zum Saisonstart nicht in Kraft", heißt es sowohl auf der Homepage sowie auf der Facebook-Seite des Freibads. Von der Webseite der Stadt ist die Kleiderordnung mittlerweile auch gelöscht worden.
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