Rundfunkbeitrag soll 2025 um 58 Cent steigen - KEF: "Quasi eine Art relative Beitragsstabilität"
Autor: Agentur dpa
Berlin, Samstag, 24. Februar 2024
Die Menschen in Deutschland müssen auf einen höheren Rundfunkbeitrag einstellen. Eine Expertenkommission hat den Bundesländern eine Anhebung im Jahr 2025 empfohlen. Doch die Entscheidung fällen die Bundesländer.
Der Rundfunkbeitrag soll ab 2025 Berechnungen von Finanzexperten zufolge von monatlich 18,36 Euro auf 18,94 Euro steigen. Das bestätigte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) am Freitag (23. Februar 2024) in Berlin bei der Übergabe ihres Berichts an die Bundesländer. Damit ist in der Debatte um höhere Rundfunkbeiträge ein weiterer wichtiger Schritt erfolgt.
Die geplante Anhebung des Beitrags um 58 Cent pro Monat ist keine Überraschung. Schließlich ist exakt dieser Betrag bereits im vergangenen November in den vorläufigen Berechnungen von Finanzexperten genannt worden.
Kommission empfiehlt Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf 18,94 Euro
Die Länder - zuerst Ministerpräsidenten und dann alle Länderparlamente - entscheiden über die Höhe des Beitrags. Sie müssen sich eng an der KEF-Empfehlung orientieren. Wann genau es eine Entscheidung gibt, ist unklar. Es droht ein Konflikt, weil die Länder einstimmig die Höhe festlegen müssen, es aber unterschiedliche Positionen gibt. Mehrere Ministerpräsidenten machten schon vor Monaten klar, dass sie ein Plus nicht mittragen werden. Der Fall könnte am Ende sogar vor dem Bundesverfassungsgericht landen.
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Der Rundfunkbeitrag, den die Haushalte und Firmen zahlen, finanziert im Wesentlichen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit ARD, ZDF und Deutschlandradio. Die Gesamterträge lagen 2022 bei rund 8,57 Milliarden Euro.
Die Bundesländer beauftragen per Staatsvertrag den öffentlich-rechtlichen Rundfunk - sie bestimmen also, was er für die Bevölkerung leisten oder welche Programme er anbieten soll. Dafür müssen die Häuser finanziell ausgestattet sein. Der wirtschaftliche Aufwand folgt dem Auftrag. Die KEF überprüft regelmäßig die Finanzpläne von ARD, ZDF und Deutschlandradio und achtet auf Sparsamkeit. Dieses ausgefeilte Gesamtgefüge soll auch die verfassungsrechtlich geschützte Rundfunkfreiheit sichern.
Einige Bundesländer wollen Erhöhung nicht mittragen
Einige Ministerpräsidenten hatten bereits während der Berechnungsphase der KEF klargemacht, dass sie keine Erhöhung des Rundfunkbeitrags mittragen werden. Sie sehen dafür in der Bevölkerung nicht genug Rückhalt.
Sie argumentieren auch, dass die Sender von ARD, ZDF und Deutschlandradio effizienter wirtschaften müssten. Und sie führen die Krise beim ARD-Sender RBB um Vorwürfe der Vetternwirtschaft an, die Vertrauen gekostet habe.