Erschreckende Umfrage: Die Hälfte der Über-50-Jährigen kennt das RS-Virus nicht
Autor: Strahinja Bućan
Deutschland, Montag, 23. Dezember 2024
In der Erkältungssaison grassieren nicht nur Grippe- und Coronaviren. Auch das RS-Virus sorgt für zahlreiche Atemwegsinfekte. Wie tückisch der Erreger ist, wird vor allem von einer Risikogruppe klar unterschätzt.
Bei Atemwegsinfekten steckt oft das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) dahinter - mit hoher Wahrscheinlichkeit infiziert sich jeder Mensch mindestens einmal mit dem Erreger. Säuglinge, ältere Menschen und Personen mit Asthma oder anderen Vorerkrankungen tragen jedoch ein bedeutendes Risiko für ernsthafte Krankheitsverläufe.
Zur Spitzenzeit der RSV-Infektionen zwischen Oktober und März führte das Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von GSK eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Deutschen ab 50 Jahren durch. Der Titel der Studie: "RSV 2024: Was weiß Deutschland?". Dabei wird deutlich: Vor allem ältere Menschen sind sich der Gefahren durch das RS-Virus oft gar nicht bewusst.
RS-Virus vielen älteren Menschen unbekannt - hohes Risiko schwerer Verläufe
Laut der GSK sind die Ergebnisse der Untersuchungen alarmierend: 57 Prozent der besonders durch RSV gefährdeten Menschen haben noch nie von dem Virus gehört. Von denjenigen, die es kennen, fühlen sich ganze 77 Prozent unzureichend über Risiken und Auswirkungen informiert. Auch die Zahl der Krankheitsfälle und die Gefährlichkeit des Virus werden oft stark unterschätzt.
Nachdem sie über das Virus informiert worden waren, wurden die Teilnehmer gebeten, die Zahl der RSV-Fälle und damit zusammenhängende Krankenhausaufenthalte im Winter 2023/2024 einzuschätzen. Die Realität übertraf jedoch die Erwartungen deutlich: 78 Prozent unterschätzten die Fallhäufigkeit und 89 Prozent die Zahl der Hospitalisierungen. Über alle Altersgruppen hinweg wurden 57.093 RSV-Fälle bestätigt, von denen 17.414 Klinikaufenthalte erforderten. Besonders hoch war die Hospitalisierungsrate mit 46 Prozent bei Personen ab 79 Jahren.
Die Befragten neigten dazu, sowohl die Verbreitung als auch die Ansteckungsgefahr des Virus zu unterschätzen: Nur 13 Prozent erkannten, dass RSV ansteckender als die Grippe ist. Während im Durchschnitt eine Person an Grippe erkrankt, stecken sich bei Kontakt mit RSV-Erkrankten durchschnittlich drei an. Zusätzlich erwog knapp die Hälfte der Befragten nicht, dass ein erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufs bei älteren Personen besteht. Dies ist besonders bedenklich, da das Immunsystem mit zunehmendem Alter anfälliger wird und bestehende chronische Erkrankungen die Situation zusätzlich verschärfen können.
Ansteckender als Grippe - Ältere unterschätzen Nutzen von Impfungen
Ohne wirksame Therapien zur Bekämpfung von RSV liegt der Fokus auf Prävention. Obwohl 79 Prozent der Befragten wenig über Impfungen gegen RSV wissen, schätzt ein Großteil ihre Bedeutung ähnlich hoch oder höher ein als andere Maßnahmen wie Händewaschen. Derzeit sind in Deutschland drei Impfstoffe für Erwachsene ab 60 Jahren zugelassen, mit besonderen Empfehlungen für gefährdete Gruppen ab 75 Jahren.
FFP2-Maske: Testsieger bei Amazon ansehenDie repräsentative Umfrage "RSV 2024: Was weiß Deutschland?" wurde im Oktober 2024 von Ipsos im Auftrag von GSK Deutschland durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen in Deutschland ab 50 Jahren, mit einer proportionalen Verteilung auf die Altersgruppen 50-64 und 65+ Jahre.