Pizzakarton in Müll geworfen: Junge (12) aus Attendorn muss Strafe zahlen

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Attendorn in Nordrhein-Westfalen: Ein Junge (12) wirft einen leeren Pizzakarton in einen öffentlichen Mülleimer und soll dafür ein Verwarnungsgeld zahlen. Nun bezieht der Bürgermeister des Ortes, Christian Pospischil, Stellung. Symbolfoto: pixabay.com/Hans
Attendorn in Nordrhein-Westfalen: Ein  Junge (12) wirft einen leeren Pizzakarton  in einen öffentlichen Mülleimer und   soll dafür ein Verwarnungsgeld zahlen. Nun bezieht der Bürgermeister des Ortes, Christian Pospischil, Stellung. Symbolfoto: pixabay.com/Hans

Posse um einen weggeworfenen Pizzakarton in Attendorn (NRW). Weil er den leeren Karton in den Müll warf, sollte ein Junge ein Verwarnungsgeld zahlen.

Attendorn: Junge (12) wirft Pizzakarton in Mülleimer und soll Strafe zahlen: Es klingt wie ein verspäteter Aprilscherz: Ein Junge wirft einen leeren Pizzakarton in einen öffentlichen Mülleimer - und muss dafür ein Verwarnungsgeld von 10 Euro zahlen. Aufgebrummt wurde dem Zwölfjährigen das Verwarnungsgeld von einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Begründung: Bei dem Pizza-Karton handele es sich um Hausmüll. Und der darf nicht in öffentlichen Mülleimern entsorgt werden.

 


Attendorns Bürgermeister Pospischil veröffentlicht Stellungnahme

Geschehen ist das Ganze im sauerländischen Attendorn (Nordrhein-Westfalen) und hat für großes Medienecho und Entrüstung in sozialen Netzwerken gesorgt. Die Geschichte des zwölfjährigen Levin sorgte für so viel Aufsehen, dass sich inzwischen Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil öffentlich zu Wort gemeldet hat. "Jetzt dürfen wir uns aber auch mal wieder abregen", schreibt der SPD-Bürgermeister, denn in einem persönlichen Gespräch mit der Großmutter des Zwölfjährigen habe er das Verwarnungsgeld zurückgenommen und die Angelegenheit klären können.

 

 


Haushaltsmüll gehört nicht in öffentliche Mülleimer

Der Junge hat laut Stadt kein Geld bezahlt. Die Stadt müsse nichtsdestotrotz auch in Zukunft darauf achten, dass Müll aus dem Haushalt nicht in öffentlichen Mülleimern entsorgt werde. "Kleinabfälle von in der Öffentlichkeit verzehrtem Fast Food werden wir aber natürlich nicht als Haushaltsmüll werten", hieß es in der auf der Website der Stadt veröffentlichten Stellungnahme. "Einen bitteren Beigeschmack behält die ganze Angelegenheit natürlich, denn das Rechtsempfinden vieler wurde hier verletzt", so Pospischil.

Als weitere Lehre aus der Posse um den Pizzakarton will die Stadt nun auch das Ortsrecht überarbeiten und klarer formulieren. ak/dpa