Paydirekt: "bescheidene Verbreitung"
Autor: Irmtraud Fenn-Nebel
München, Sonntag, 08. Mai 2016
Der neue Online-Bezahldienst von deutschen Banken und Sparkassen belebe das Geschäft, meint die Verbraucherzentrale Bayern. Doch die Entwicklung komme spät.
"Als Alternative zum amerikanischen Paypal ist Paydirekt grundsätzlich nicht falsch und belebt als System die Konkurrenz": Sascha Straub, Referatsleiter Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Bayern, bewertet das neue Online-Bezahlverfahren vorsichtig optimistisch. Mehr Wettbewerb sei gut für den Verbraucher, wie und ob Paydirekt funktioniert, müsse die Praxis zeigen.
"Erweiterte Auswahl"
"Ein Online-Bezahlsystem ist nur so gut wie seine Verbreitung und Praktikabilität", sagt Straub. Paydirekt habe zwar den Vorteil, dass jeder Onlinekunde von angeschlossenen Banken das System einfach nutzen könne. Für Außenstehende sei es jedoch nicht sonderlich sinnvoll. Trotzdem begrüßt Straub die erweiterte Auswahl für Verbraucher.
"Die Qualität und Sicherheit des Systems können wir aber noch nicht beurteilen."
Als "nicht so attraktiv" bewertet der Finanzexperte die aktuelle Verbreitung von Paydirekt. Ein Blick auf die Internetseite zeigt: 59 Händler und Onlineshops sind derzeit angeschlossen (Stand: 6. Mai). "Da hat Paypal bessere Verknüpfungen", sagt Straub. Vielleicht ist das eine Konsequenz aus der späten Reaktion der Banken - "die haben die Entwicklung schlichtweg verschlafen". Vor diesem Hintergrund sei es nur nachvollziehbar, dass jetzt ein sinnvolles System für den deutschen Markt entwickelt wurde.