Parteien beraten Stichwahlergebnis – AfD und Grüne Verlierer
Autor: dpa
, Montag, 29. Sept. 2025
Wechsel auf den OB-Sesseln, Sieger und anderswo lange Gesichter – was nehmen die Parteien aus den NRW-Stichwahlen mit?
Nach den Stichwahlen um kommunale Spitzenposten in Nordrhein-Westfalen analysieren die Parteien ihre Ergebnisse. Dafür kommt auch der Kanzler nach NRW: Friedrich Merz (CDU) nimmt an einer Sitzung des CDU-Landesvorstands (16.30 Uhr) in Düsseldorf teil. Anschließend ist ein gemeinsames Pressestatement mit dem Ministerpräsidenten und CDU-Landeschef Hendrik Wüst geplant.
Die SPD-Landesparteivorsitzende Sarah Philipp nannte vor allem den Verlust des Oberbürgermeisteramts in Dortmund eine «schmerzvolle Niederlage». Das müsse vor Ort aufgearbeitet werden, sagte Philipp im Deutschlandfunk. Klar sei aber auch, dass nirgendwo ein Rathaus für alle Ewigkeit von einer Partei «gepachtet» werden könne. Die SPD habe bei der Stichwahl auch Erfolge erzielt – und diese Erfolgsgeschichten müsse man auf das gesamte Land überragen.
Die SPD hatte bei den Stichwahlen um Oberbürgermeisterämter ein Wechselbad der Gefühle erlebt. In der seit rund 80 Jahren sozialdemokratisch regierten Ruhrgebietsmetropole Dortmund verlor die Sozialdemokraten den OB-Posten an die CDU. Dagegen gewann die SPD nach zehn Jahren wieder die Millionenstadt Köln und stellt dort mit Torsten Burmester künftig den Oberbürgermeister.
Die SPD konnte zudem das Rathaus in der Ruhrgebietsstadt Oberhausen zurückerobern und siegte mit ihren Kandidaten auch in der Revierstadt Bochum sowie in Wuppertal. Am Abend wollte der SPD-Landesvorstand die Ergebnisse in einer digitalen Sitzung beraten.
Klingbeil erleichtert
SPD-Bundeschef und Vizekanzler Lars Klingbeil äußerte sich trotz des Verlustes der auch als SPD-«Herzkammer» bezeichneten Ruhrgebietsstadt Dortmund erleichtert über Ausgang der NRW-Kommunalwahlen. «Die AfD konnte sich in keiner einzigen Stichwahl durchsetzen», sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die SPD habe mit Köln die größte Stadt in NRW zurückgeholt und stelle mit 13 Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern weiterhin die meisten in NRW. «Das zeigt, wo wir vor Ort stark verankert sind, können wir mit unserer Politik erfolgreich sein.»
Die SPD-Co-Vorsitzende Bärbel Bas mahnte dagegen, die SPD müsse die Sorgen der Menschen ernst nehmen und den Alltag verbessern. «Darauf muss der gesamte Fokus unserer Arbeit liegen. Das gilt für NRW genauso wie für das ganze Land», sagte Bas der Deutschen Presse-Agentur.