Nicht immer währt die Freude am Trend lange
Autor: Christian Holhut
Bamberg, Sonntag, 01. März 2015
Laut einer Studie des Umweltbundesamts hat sich die durchschnittliche Lebensdauer vieler Haushaltsgeräte weiter verringert. Frankreich will dem mit Gesetzen entgegen treten, sogar eine "Haltbarkeit" soll künftig dem Verbraucher genannt werden. Doch was kann der Verbraucher tun? Ein Kommentar.
Vor fünf Jahren gekauft, schon jetzt der Kollaps: Nach genau dieser Zeitspanne nämlich, so das Umweltbundesamts, gehen Geräte kaputt. Zumindest in mehr als doppelt so vielen Fällen als noch vor rund zehn Jahren. Die "Erstnutzungsdauer" von Haushaltsgeräten wie Waschmaschine oder Kühlschrank hat sich gar bei durchschnittlich nur noch 13 Jahren eingependelt. Mehreinnahmen dank minderer Qualität, überteuerter Ersatzteile oder Reparaturen, die horrende Kosten verursachen oder gar unmöglich sind? Die Industrie steht am Pranger, nur fehlt der Nachweis - und daran scheitert selbst die Stiftung Warentest. Aber sind wir nicht oft selbst schuld?
Und geben wissentlich Geräten mit Exodusgarantie oder Reparaturwucher den Vorzug, weil sie doch ach so schick sind? Weniger Trend ist manchmal mehr, das gilt auch für Geräte und Marken. Nicht umsonst funktioniert der Noname-Kassettenrekorder vom Dachboden noch heute, obwohl schon bei den "Schlagern der Woche" in den 80-ern mehr gequält als zuletzt der trendige LCD-TV, bei dem überraschend früh die Lichter erlöschen.