Neues Wehrpflicht-Modell in Arbeit: Bundeswehr will und braucht mehr Soldaten
Autor: Nadine Wüste, Agentur dpa
Berlin, Samstag, 12. Oktober 2024
Als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine will die Deutsche Bundeswehr aufrüsten - mit 35.000 neuen Soldaten. Ein neues Wehrpflicht-Modell wird derzeit ausgearbeitet.
Um den neuen Anforderungen der Nato gerecht zu werden, sind für die Bundeswehr zusätzliche 35.000 Soldaten erforderlich. Das teilte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland mit.
Medienberichten zufolge soll die Zahl der Kampftruppenbrigaden im Militärbündnis bis 2031 von 82 auf 131 erhöht werden. Auch Faber bestätigte diese Zahl. Die Nato reagiert damit auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das deutsche Heer würde dann statt drei Divisionen mit 65.000 Soldaten eher fünf Divisionen benötigen, was insgesamt etwa 100.000 Soldaten entsprechen würde, sagte Faber.
Reaktion auf Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine: Bundeswehr will mehr Soldaten
Für die Umsetzung bleibe demnach genügend Zeit. "Das wäre ein längerer Weg von ungefähr zehn Jahren", erklärte Faber. Er forderte, den Anteil Deutschlands an Verteidigungsausgaben von zwei auf drei Prozent anzuheben. Insgesamt umfasst die Bundeswehr derzeit gut 180.000 Soldaten.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat mehrfach eine signifikante Erhöhung der Verteidigungsausgaben gefordert und betont, dass zur Sicherung der Verteidigungsfähigkeit mehr Soldaten benötigt werden. Aktuell werden Details eines neuen Wehrpflichtmodells erarbeitet.