Neue Regierung - gute Stimmung im Land?
Autor: Andreas Hoenig und Verena Schmitt-Roschmann, dpa
, Donnerstag, 17. Juli 2025
Optimismus sei wieder spürbar, finden Bundeskanzler Friedrich Merz und die Union. Wirklich? Bei der Einschätzung gehen nicht alle mit.
Trotz der gescheiterten Wahl von Verfassungsrichtern im Bundestag sieht Friedrich Merz seine Regierung in der Spur. Sie habe ihr straffes Programm bis zur Sommerpause punktgenau durchgezogen, sagte der Kanzler vor wenigen Tagen in der ARD. Und die «vernünftige Politik» der schwarz-roten Koalition zeigt aus Sicht des Kanzlers auch schon die erhoffte Wirkung.
Vor Amtsantritt hatte Merz angekündigt: «Wichtig ist, dass wir bis zum Sommer die Stimmung im Land verbessern.» Genau das hat er nach eigener Einschätzung geliefert. Wenige Wochen nach Amtsantritt meint Merz sogar: «Das ist eine der besten Bundesregierungen, die wir in den letzten Jahrzehnten in Deutschland gehabt haben.»
Davon allerdings sind viele im Land noch nicht überzeugt. Eine kleine Übersicht:
Was die Umfragen sagen...
In einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur fragte das Institut knapp 2.200 Menschen, ob sich Deutschland seit Merz' Amtsantritt eher zum Besseren, eher zum Schlechteren oder gar nicht verändert habe. Ergebnis: 22 Prozent sahen einen Wandel zum Besseren, 32 Prozent zum Schlechteren. Für 37 Prozent hat sich nichts verändert.
Die Sicht des Kanzlers auf «eine der besten Bundesregierungen» der vergangenen Jahrzehnte teilten nur 2 Prozent voll und ganz, weitere 15 Prozent stimmten eher zu. 71 Prozent stimmten dem Satz eher nicht oder überhaupt nicht zu. 12 Prozent machten keine Angabe.
«Eine Mehrheit ist mit der Arbeit der Bundesregierung nicht zufrieden», sagt Meinungsforscher Peter Matuschek vom Institut Forsa. «Dasselbe gilt auch für die Arbeit des Bundeskanzlers.» In der Wählergunst liegen CDU/CSU in jüngsten Umfragen mit 26 bis 27,5 Prozent noch unter ihrem Wahlergebnis vom Februar, die SPD mit 13 bis 15 Prozent ebenfalls.
Mit Blick auf die Wirtschaft überwögen nach wie vor pessimistische Erwartungen, fügt Matuschek hinzu. «So gehen aktuell 51 Prozent der Bundesbürger davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im Land verschlechtern wird, und nur 22 Prozent, dass sie sich verbessern wird.» Die Tendenz zeige zuletzt wieder eher nach unten als nach oben.