Booster-Impfung: Welches Vakzin empfehlen Experten - Moderna oder Biontech?
Autor: Verena Schultheiß
Deutschland, Dienstag, 30. November 2021
Viele Menschen sind aktuell verunsichert: Ist der Corona-Impfstoff von Biontech oder der von Moderna besser zum Boostern geeignet? Wir erklären, wie wirkungsvoll eine Auffrischungsimpfung ist und wann eine Kreuzimpfung am sinnvollsten ist.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist aktuell sehr bedenklich. Regierungen, Gesundheitsämter und Co. halten die Menschen dazu an, sich impfen zu lassen. Dabei geht es nicht mehr nur um Erstimpfungen, sondern vor allem auch um Auffrischungsimpfungen. Viele Geimpfte befürchten, nicht mehr ausreichend gegen COVID-19 geschützt zu sein. Schafft eine Boosterimpfung Abhilfe? Und welche Impfstoffkombination empfehlen Experten bei einer Kreuzimpfung?
Studien zeigen, dass der Impfschutz durch Booster- und Kreuzimpfungen deutlich erhöht wird. Aus diesem Grund empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) allen ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung. Diese Impfung soll nach Aussage der Internetseite des Robert-Koch-Instituts „in der Regel im Abstand von 6 Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen“. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf 5 Monate könne im Einzelfall - oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind - erwogen werden.
Corona-Schnelltest von CITEST: Den Testsieger der Stiftung Warentest bei Amazon ansehenBei der Auffrischungsimpfung sollte stets ein mRNA-Impfstoff verwendet werden, so die Stiko. Somit sollen auch Menschen, die zuvor mit den Vektor-Vakzinen von Astrazeneca oder Johnson&Johnson geimpft wurden, zur Auffrischung des Schutzes nun den Wirkstoff von Moderna oder Biontech erhalten. Bereits im Juli hatte die Stiko diese Empfehlung ausgesprochen. Nachfolgende Studien hatten gezeigt, dass der Schutz nach der Kombination der Impfstoffe noch höher war als nach einer zweifachen Impfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca. Wer bereits die ersten Male einen der mRNA-Impfstoffe erhalten hat, soll laut Stiko aber wieder mit dem gleichen Wirkstoff geimpft werden. Doch streng ist diese Empfehlung nicht. Sollte der entsprechende Impfstoff nicht verfügbar sein, könne auch auf den jeweils anderen mRNA-Impfstoff umgestellt werden.
Unter anderem zum Thema Impfung und Impfpflicht werden auch die Minister bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag, 2. Dezember 2021, beraten. Hier erfährst du im Live-Ticker, alles rund um die Beschlüsse beim Corona-Gipfel.
Ausnahme: Unter 30-Jährige sollen grundsätzlich Biontech zum Auffrischen bekommen
Eine Besonderheit gilt dabei für unter 30-Jährige: Hier empfiehlt die Stiko die Auffrischungsimpfung grundsätzlich mit dem Impfstoff von Biontech. Der Grund: Nach der Impfung mit dem Vakzin von Moderna war besonders bei jungen Männern ein leicht erhöhtes Risiko für eine Herzmuskelentzündung beobachtet worden.
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Für viele Menschen empfiehlt die Stiko also bereits die Kombination verschiedener Impfstoffe. Und erste wissenschaftliche Ergebnisse passen zu früheren Beobachtungen: Die Kombination von verschiedenen Covid-19-Impfstoffen scheint auch bei den Auffrischungsimpfungen eine starke Immunantwort hervorzurufen.
Leif Erik Sander, Immunologe an der Charité Berlin, sagte dazu bei der Bundespressekonferenz: "Man kann einen anderen Impfstoff nehmen für die Auffrischung. Das funktioniert genauso gut. Ob man Moderna oder BioNTech bekommt, ist da im Grunde genommen egal."