Milliardenlücken im Bundeshaushalt 2025
Autor: dpa
, Freitag, 26. Januar 2024
Nach langen Verhandlungen soll kommende Woche der Bundeshaushalt 2024 verabschiedet werden. Und schon macht das nächste Jahr Sorgen, denn auch hier müssen offenbar Milliardenlöcher gestopft werden.
In der Bundesregierung drohen wegen Milliardenlücken harte Verhandlungen über den Bundeshaushalt 2025. Das Finanzministerium geht aktuell von einem «Handlungsbedarf» im unteren zweistelligen Milliardenbereich aus, wie eine Sprecherin sagte.
In der Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP hatte es bereits ein langes Ringen um den Etat für dieses Jahr gegeben. Beim nächsten Haushalt sind wichtige Fragen offen.
Haushalt 2024 soll bald beschlossen werden
In der kommenden Woche soll zunächst der Haushalt 2024 im Bundestag verabschiedet werden. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts mussten Milliardenlöcher im Kernhaushalt sowie im Klima- und Transformationsfonds gestopft werden.
Heftig umstritten sind vor allem Kürzungspläne bei den Bauern. Steuerbegünstigungen für Agrardiesel sollen schrittweise abgeschafft werden. Um für Mehreinnahmen zu sorgen, soll unter anderem auch die Ticketsteuer erhöht werden - ab Mai könnte Fliegen teurer werden.
Milliardenlücken im Etat 2025
Bereits im Regierungsentwurf der Finanzplanung bis 2027 war im Finanzministerium im vergangenen Sommer von einem «Handlungsbedarf» im Jahr 2025 von rund 5 Milliarden Euro die Rede gewesen. Hinzu kämen nun weitere Belastungen, so die Sprecherin des Finanzministeriums am Freitag. Minister Christian Lindner (FDP) hatte bereits Mitte Januar erklärt, Ausgaben müssten stärker als bisher priorisiert werden.
Die genaue Summe des Milliardenlochs hängt laut Sprecherin von verschiedenen Sachen ab, wie der Entwicklung von Konjunktur und Zinsen. Sie verwies außerdem auf Auswirkungen des Wachstumschancengesetzes. Dieses soll Milliarden-Steuerentlastungen für Unternehmen bringen.
Weil es aber Einnahmeausfälle auch für die Länder bringt, hatte der Bundesrat das Gesetz gestoppt und den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat angerufen. Ein Kompromiss könnte darin bestehen, dass das Volumen der Steuerentlastungen sinkt - das hätte dann Folgen auch für den Bundesetat.