Berlin: Messer-Angreifer ersticht Mann in U-Bahnhof - kein Hinweis auf islamistisches Motiv
Autor: Agentur dpa
Berlin, Sonntag, 13. April 2025
In Berlin wurde ein junger Mann in einem U-Bahnhof mit einem Küchenmesser erstochen. Die Polizei feuerte Schüsse auf den Angreifer ab. Am frühen Sonntagmorgen wurde der Tatverdächtige für tot erklärt. Kannte der 43-jährige Syrer sein Opfer?
Update vom 13.04., 14.37 Uhr: Syrer stach mit Küchenmesser zu - kein Hinweis auf islamistisches Motiv
Nach der tödlichen Messerattacke in Berlin werden weitere Details bekannt. Der 43 Jahre alte Syrer soll den Angaben zufolge einen 29-jährigen Deutschen in einer U-Bahn mit einem Küchenmesser niedergestochen und tödlich verletzt haben. Die Männer sollen am Samstagnachmittag in einer U-Bahn der Linie 12 im Berliner Westen "binnen Sekunden" aneinandergeraten sein. Die Gründe hierfür waren noch unklar.
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Zuvor sollen sie am U-Bahnhof Kaiserdamm unabhängig voneinander in die Bahn gestiegen sein. Man gehe aktuell nicht davon aus, dass sich die Männer vorher gekannt hatten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Ausgehend vom 43-Jährigen habe der Streit mit dem 29-Jährigen zu wechselseitigen Stößen geführt. Dabei soll der Tatverdächtige ein Küchenmesser aus seinem Hosenbund gezogen und dem Mann drei Stiche versetzt haben. Einer habe ihn im Bereich des Brustbeins getroffen, wodurch eine Herzkammer verletzt wurde.
Laut Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft liegen bislang keine Hinweise auf eine islamistisch-terroristische Motivlage vor. Zum Aufenthaltsstatus des 43-Jährigen lägen noch keine Erkenntnisse vor.
Beide Verstorbene seien polizei- und justizbekannt. Sie seien je mehrfach mit Körperverletzungsdelikten, Widerständen gegen und tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz in Erscheinung getreten.
Gegen den Polizisten, der drei Schüsse auf den 43-Jährigen abgefeuert hatte, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Totschlags eingeleitet. Dies sei in Fällen tödlich verlaufender Schussabgaben üblich, hieß es.
Viele Menschen hatten den Vorfall mitten am Tag mitbekommen. Vor Ort richteten Rettungskräfte eine Notbetreuung ein. "Hier kamen mehrere Menschen zusammen, die unter den Eindrücken des Geschehens standen", teilte die Feuerwehr mit. Eine Frau sei aus der Betreuungsstelle zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus gekommen.