Vertuschte Merkel die Ursache der Corona-Pandemie? China mischt sich ein
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa
Berlin, Freitag, 14. März 2025
Die Entstehung des Coronavirus ist bis heute nicht schlussendlich geklärt. Der BND hat laut Medienberichten Indizien für eine der bekannten Thesen. China hat jedoch eine andere Haltung dazu.
Update vom 14.03.2025: BND-Indizien zu Corona - China mahnt zur Zurückhaltung
Nach Berichten über Erkenntnisse des Bundesnachrichtendienstes (BND) zum Ursprung des Coronavirus hat China zur Zurückhaltung gemahnt. In den Berichten ging es um Hinweise für die Annahme, das Virus stamme aus einem Labor in China. "In der Frage des Coronavirus lehnt China jegliche Form politischer Manöver entschieden ab", sagte Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking. Die Volksrepublik vertrete die Auffassung, dass wissenschaftliche Fragestellungen von Wissenschaftlern bewertet werden sollten.
Überrascht wurden von den Berichten nicht nur chinesische Regierungsbeamte, sondern auch die Mitglieder des für die Kontrolle der Geheimdienste zuständigen Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) des Bundestages. "Es gibt leider ein grundsätzliches Problem: Rund 80 Prozent aller Skandale, Pannen und hochbrisanten Vorgänge erfahren wir nicht in den zuständigen Gremien, sondern über die Medien", sagte Linken-Politiker André Hahn, der dem PKGr bis Ende 2023 angehörte. "Das ist in den letzten Jahren etwas besser geworden", räumte er ein.
Hahn erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Das Thema Corona stand nicht im Zentrum unserer Tätigkeit." Fragen zum Ursprung des Virus habe man eher im Gesundheitsausschuss gesehen. "Wenn die Bundesregierung dazu nachrichtendienstliche Erkenntnisse hatte, dann wäre sie aber verpflichtet gewesen, das PKGr zu informieren. Ob sie diese dann zusätzlich auch öffentlich macht, das steht auf einem anderen Blatt."
Für WHO ist die Untersuchung nicht abgeschlossen
Die chinesische Außenamtssprecherin verwies auf eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die in Wuhan mit Forschern relevanter Labore gesprochen habe. Diese sei zu dem Schluss gekommen, dass ein Durchsickern des Virus von dort "höchst unwahrscheinlich" gewesen sei, erklärte Mao.
Bestseller: FFP2-Masken bei Aponeo anschauen
Allerdings betont die WHO seit vier Jahren, dass alle Annahmen zum Ursprung des Virus Sars-CoV-2 weiter auf dem Tisch liegen. Die Untersuchung 2021 sei nur der Anfang, nicht das Ende gewesen. Die WHO hat China erst Ende Dezember 2024 erneut aufgerufen, "Daten und Zugang zur Verfügung zu stellen, damit wir die Ursprünge von Covid-19 verstehen können. Dies ist ein moralisches und wissenschaftliches Gebot."
Wie mehrere Medien berichteten, hatte das Kanzleramt Wissenschaftler gebeten, Beweise des BND zur Behauptung zu prüfen, das Coronavirus stamme aus einem Labor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan. Der Neuen Zürcher Zeitung zufolge lagen dem BND glaubwürdige Hinweise für die sogenannte Laborthese vor. Diese sollten demnach bei Treffen in den vergangenen Monaten von einer Expertenrunde bewertet werden.
Quelldaten wurden Wissenschaftlern laut Drosten nicht zugänglich gemacht
Informationen zur Einschätzung dieser Experten lagen zunächst nicht vor. Auch die Süddeutsche Zeitung und die Zeit berichten über entsprechende Rechercheergebnisse. Der Laborthese zufolge stammt das Sars-CoV-2-Virus aus einem chinesischen Biolabor, dem Wuhan Institute of Virology, an dem unter anderem an Coronaviren geforscht wird. Die zweite Theorie ist, dass das Virus wie auch schon das der Sars-Epidemie von 2002/2003 einen natürlichen Ursprung hatte.