Mehr Schutz für Bankkunden bei sekundenschnellem Überweisen
Autor: dpa
, Sonntag, 05. Oktober 2025
Geld binnen Sekunden überweisen – und trotzdem sicher? Ab Oktober gibt es neue EU-Checks, die Bankkunden vor Fehlern und Betrug schützen sollen. Was man dazu wissen muss.
Zeit ist Geld: Technisch sind Überweisungen binnen Sekunden in Europa seit fast acht Jahren möglich. Vom 9. Oktober an müssen Geldhäuser ihrer Kundschaft nun solche Echtzeitzahlungen (Instant Payments) verpflichtend ermöglichen. Und weil Fehler bei Überweisungen teuer werden können, greifen zu diesem Stichtag zudem neue EU-Vorgaben, die Verbraucher besser vor betrügerischem oder fehlerhaftem Geldtransfer schützen sollen.
Was bedeutet Echtzeitzahlung?
Lange war es in der Bankenbranche üblich, Überweisungen zu sammeln und dann stapelweise abzuarbeiten. Auch Aufträge, die Kunden online einstellten, wurden in der Regel erst mit Zeitverzug ausgeführt. Bei Instant Payments versprechen die Anbieter, dass das Geld binnen zehn Sekunden von einem Konto auf das andere Konto übertragen wird - und das rund um die Uhr, auch nachts und an Wochenenden.
Gibt es Instant Payments nicht längst?
Seit dem 9. Januar 2025 müssen Banken und Sparkassen in Europa unabhängig von Tag und Stunde empfangenes Geld dem Empfängerkonto direkt gutschreiben. Die Gebühren für Echtzeitüberweisungen dürfen seither zudem nicht höher sein als für herkömmliche Überweisungen. Nun kommt die Pflicht zum Geldversand in Echtzeit hinzu, wenn Kunden diese Option wünschen.
Wie sollen sekundenschnelle Überweisungen sicherer werden?
Banken müssen vom 9. Oktober an bei Überweisungen im Euroraum vor der Freigabe prüfen, ob der Name des Zahlungsempfängers und die eingegebene internationale Bankkontonummer IBAN mit den Daten des Zielkontos übereinstimmen. Der Zahlende wird binnen Sekunden über das Ergebnis des Checks informiert und kann auf dieser Basis entscheiden, ob er das Geld transferiert oder nicht.
Wieso wird das eingeführt?
Bisher müsse ein Zahler den Daten vertrauen, die ihn per Rechnung oder E-Mail erreichen, sagt Ingo Beyritz, Leiter Zahlungsverkehr beim Bundesverband deutscher Banken (BdB). «Allein anhand dieser Daten können Sie als Zahler nicht entscheiden: Sind das saubere Daten?» Künftig würden Daten zwischen Geldhäusern für den Zahler transparent abgeglichen, bevor die Zahlung ausgeführt wird, erläutert Beyritz.
Wie sieht so eine Empfängerüberprüfung praktisch aus?
Innerhalb weniger Sekunden bekommt derjenige, der eine Überweisung ausgefüllt hat, eine der folgenden Rückmeldungen:
- Name und IBAN stimmen überein
- Name und IBAN stimmen fast überein (mit Angabe des korrekten Namens)
- Name und IBAN stimmen nicht überein