Marineschiffbauer TKMS legt fulminanten Börsenstart hin
Autor: dpa
, Montag, 20. Oktober 2025
Beim Börsendebüt von TKMS geht die Aktie mit einem satten Plus aus dem Handel. Was hinter dem starken Start der Thyssenkrupp-Abspaltung steckt und welche Pläne das Unternehmen verfolgt.
Deutschlands größter Marineschiffbauer TKMS ist mit einem deutlichen Kursanstieg an der Börse gestartet. Der Börsenwert von TKMS überschritt zeitweise den des Mutterkonzerns Thyssenkrupp.
Nach 60 Euro zum Auftakt zogen die Aktien in der Spitze bis auf 107 Euro an. Aus dem Handel gingen sie dann zu 81,10 Euro. Im Rahmen der Abspaltung hatten Thyssenkrupp-Aktionäre für jeweils 20 ihrer Aktien einen Anteilschein an TKMS bekommen.
Mutterkonzern Thyssenkrupp behält 51 Prozent
Die Aufschläge bei TKMS spiegeln die Rüstungsfantasie der Anleger wider. Die erste Kursfestsetzung dauerte am Morgen ungewöhnlich lange, weil die Nachfrage nach den Papieren groß war.
Im Rahmen der Abspaltung hatten Thyssenkrupp-Aktionäre für jeweils 20 ihrer Aktien automatisch einen Anteilsschein an TKMS bekommen. Der Mutterkonzern Thyssenkrupp behält 51 Prozent der Anteile.
TKMS-Vorstandschef Oliver Burkhard nannte den Schritt in die Eigenständigkeit ein starkes Signal für die maritime Sicherheit. Das Unternehmen habe rund 9.000 Beschäftigte und einen Auftragsbestand von 18,6 Milliarden Euro. «Wir sind das maritime Powerhaus in Europa», sagte er. Der Börsengang ermögliche einen direkten Zugang zum Kapitalmarkt.
U-Boote, Korvetten und Fregatten im Portfolio
TKMS ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote, baut aber auch Fregatten und Korvetten. Weitere Standorte sind Wismar, wo TKMS wie in Kiel U-Boote bauen und künftig 1.500 Arbeitsplätze haben will, und Itajaí in Brasilien. Daneben betreibt das Unternehmen Standorte in Hamburg, Bremen und Emden. Burkhard kündigte umfangreiche Investitionen sowohl für Kiel als auch für Wismar an.