Lokführer und Bahn bereiten sich auf nächsten Streik vor
Autor: dpa
, Mittwoch, 10. Januar 2024
Für Bahn-Fahrgäste wird es erneut eine stressige Woche: Drei Tage lang will die Lokführergewerkschaft GDL streiken und den Bahnverkehr in Deutschland stark einschränken.
Nach dem ersten Streiktag warten noch zwei: Auch am Donnerstag und Freitag wird aufgrund der Arbeitsniederlegung der Lokführergewerkschaft GDL kaum ein Zug in Deutschland fahren. Der Arbeitskampf lief im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen wie von der Gewerkschaft geplant an. Ein vorzeitiges Ende ist nach Aussagen von GDL-Chef Claus Weselsky keine Option. Am Mittwoch gab es darüber hinaus auch keine Anzeichen, dass es kurzfristig zu neuen Verhandlungen über einen Tarifvertrag kommen könnte. Die Zeichen zwischen der GDL und der DB stehen weiter auf Konfrontation.
Dem bundeseigenen Konzern zufolge fallen an allen drei Streiktagen rund 80 Prozent des sonst üblichen Fernverkehrsangebot aus. Auch im Regionalverkehr gibt es Beeinträchtigungen, die regional unterschiedlich stark sind. Der Ausstand soll bis Freitag um 18.00 Uhr andauern. Aller Voraussicht nach dürfte der Zugverkehr aber erst ab Samstagmorgen wieder wie gewohnt laufen.
Im Güterverkehr ging der Streik bereits am Dienstagabend los. Neben der Deutschen Bahn wird auch die deutlich kleinere Unternehmensgruppe Transdev bestreikt. Transdev bedient vor allem im Nordwesten sowie in Sachsen und Bayern einige Strecken im Regionalverkehr.
Auf den Start der Arbeitsniederlegung am Mittwoch hatten sich viele Menschen aber offenbar gut vorbereitet. An vielen großen Bahnhöfen war kaum etwas los. «Wir sehen auch, dass unsere Fahrgäste ihre Fahrt vorgezogen haben oder sie zu einem späteren Zeitpunkt nachholen», sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.
Streik bei der Bahn trifft auf Proteste der Bauern
Der GDL-Streik fiel am Mittwoch mit erneuten Protesten der Bauern zusammen, die etwa in Brandenburg an Autobahnauffahrten den Verkehr blockierten. Auch für Donnerstag und Freitag sind weitere Proteste angekündigt - in manchen Regionen dürften es gerade Pendler dieser Tage also weiter schwer haben.
Alle Fahrgäste, die ihre für Donnerstag und Freitag geplante Reise aufgrund des Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Bahn hat die Zugbindung aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Fällt der gebuchte Zug aus, ist auch eine komplette Ticketerstattung möglich.
Ob ein Fern- oder Regionalzug fährt oder nicht, lässt sich über die Bahn-App oder die Internetseite der Bahn einsehen. Für individuelle Auskünfte wurde eine Streikhotline eingerichtet (08000 99 66 33).