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Lauterbach deutlich: "Es reicht nicht, den Ungeimpften nur auf die Nerven zu gehen"


Autor: Redaktion

Berlin, Donnerstag, 10. Februar 2022

Karl Lauterbach betont in einem Interview, dass er ein "ganz klarer Befürworter einer allgemeinen Impfpflicht" sei. Es reiche nicht, den Ungeimpften "nur auf die Nerven zu gehen".
Karl Lauterbach betont, dass es nicht mehr ausreiche, den Menschen "nur auf die Nerven zu gehen". Eine Impfpflicht müsse her.


Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach pocht weiterhin auf die baldige Einführung einer allgemeinen Impfpflicht.

Er geht davon aus, dass auch Bayern die Impfpflicht für Pflege- und Klinikpersonal umsetzen wird. Zwar gebe es keine "Mechanik", Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dazu zu zwingen. "Ich hoffe, wir können hier mit der ganz normalen Vernunft auch arbeiten", sagte Lauterbach am Dienstagabend im ZDF-"heute-journal". Das beschlossene Gesetz könne nicht so einfach zurückgedreht werden, aber es sei eben möglich, es nicht umzusetzen. Söder hatte eine Aussetzung des Vollzugs angekündigt.

Lauterbach pocht weiter auf allgemeine Impfpflicht

In einem AFP-Gespräch vor einem Treffen der europäischen Außen- und Gesundheitsminister sagt Lauterbach: "In Deutschland reicht es nicht, den Ungeimpften nur auf die Nerven zu gehen, da muss man mehr tun."

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"Ich bin ein ganz klarer Befürworter einer allgemeinen Impfpflicht", betont er weiter. Lauterbach bekräftigte außerdem seine Kritik an der von Bayern angekündigten Aussetzung der Impfpflicht in der Pflege. "Das gibt das vollkommen falsche Signal, dass die Proteste der Impfgegner und Querdenker bedeutsamer sind als der Schutz der älteren Menschen", sagte Lauterbach. Der Rückzieher von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe ihn "bestürzt".

Lauterbach sagte, wenn ein Bundesland signalisiere, dass das Gesetz nicht kontrolliert werde, dann meldeten die Einrichtungen gar nicht erst, wer nicht geimpft sei. Der Minister bekräftigte, er sei sicher, dass die Welle bis Ostern brechen werde. "Ich glaube sogar, dass wir in den nächsten zwei oder drei Wochen also eine Stabilisierung der Fallzahl sehen und dass es dann heruntergehen könnte." Allerdings warne er davor, die Maßnahmen zu schnell zurückzunehmen. Wenn dann noch eine allgemeine Impfpflicht eingeführt werde, sei Deutschland auch für einen Rückfall im Herbst vorbereitet.

mit dpa