Krimi und Familientreffen
Autor: Petra Breunig
Bamberg, Mittwoch, 11. Juni 2014
Der venezianische Commissario Guido Brunetti ermittelt anders. Er überlegt erst, bevor er sich auf die Suche nach Verbrechern macht - und zieht ein gutes Essen im Kreis seiner Familie jeder Aufregung vor.
Für Fans "echter" Krimis, die aus Mord und Totschlag, Brutalitäten jeglicher Art und jeder Menge Blut und Action bestehen (um das neudeutsche Wort zu verwenden), für Fans dieser Bücher sind die Fälle des Commissario Guido Brunetti nicht geeignet.
Denn auch in der mittlerweile 22. Geschichte ermittelt der Kommissar im heimischen Venedig in einem Todesfall. Zwar geht es natürlich um die Frage, ob der taubstumme junge Mann, der als Aushilfe in der Reinigung gearbeitet hat, in der auch die Brunettis Kunden sind, ermordet wurde. Doch wie immer, so geht es auch in "Das goldene Ei" um Korruption, das subtile Netz aus Gefälligkeiten, ohne das man in Venedig im Speziellen und Italien im Allgemeineren nicht weit kommt und natürlich um die Angelegenheiten der Familie Brunetti, die der Leser seit deren ersten Auftreten ins Herz geschlossen hat.
Das alljährliche Wiedersehen - immer im Juni erscheint seit Jahren mit großer
Ein Fest für Fans
Auch der 22. Fall für Commissario Brunetti ist ein Fest für seine Fans - als Einstieg in seine Welt sei allerdings einer der ersten Bände empfohlen. In der ARD laufen gerade Wiederholungen der Romanverfilmungen, die sich recht nah an die literarische Vorlage halten.
Donna Leon: Das goldene Ei, Diogenes, 22, 90 Euro