Druckartikel: Kriegsvorbereitungen in Deutschland geplant: "Risiko eines großen Angriffskrieges"

Kriegsvorbereitungen in Deutschland geplant: "Risiko eines großen Angriffskrieges"


Autor: Agentur dpa

Berlin, Freitag, 06. Juni 2025

Deutschland plant den Ausbau von Schutzräumen, um sich besser auf mögliche Bedrohungen vorzubereiten. Ralph Tiesler vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz betont die Dringlichkeit der Maßnahmen.
In Deutschland sollen laut Plänen Schutzbunker für Millionen Menschen entstehen. Krieg sei in den nächsten Jahren nicht ausgeschlossen.


Muss sich Deutschland auf einen Krieg vorbereiten? Der Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bejaht dies. Ein Schutzkonzept soll im Sommer folgen.

Aufgrund zunehmender Spannungen in Europa plant der Leiter des Bevölkerungsschutzes, zügig mehr Schutzräume in Deutschland zu errichten. "Neue Bunkeranlagen mit einem sehr hohen Schutzanspruch kosten viel Geld und Zeit", sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, der "Süddeutschen Zeitung".

"Werden schnell eine Million Schutzplätze schaffen": Laufen Vorbereitungen auf einen Krieg?

"Wir benötigen eine schnellere Lösung. Daher wollen wir Tunnel, U-Bahnhöfe, Tiefgaragen und Keller öffentlicher Gebäude zu Schutzräumen ertüchtigen. Wir werden so schnell eine Million Schutzplätze schaffen." Die Vorhaben der Bevölkerungsschützer sehen laut Zeitung vor, dass Menschen in diesen öffentlichen Räumen notfalls auch übernachten können.

Es soll Lebensmittel, Toiletten, vielleicht auch Feldbetten geben. Apps und Schilder sollen auf die Räume hinweisen. Im Sommer will das Amt laut Tiesler ein Schutzraumkonzept präsentieren. 

Hintergrund der Pläne sind die zunehmenden Befürchtungen, Russland könnte in einigen Jahren Nato-Gebiet attackieren. "Lange war in Deutschland der Glaube weit verbreitet, dass Krieg kein Szenario ist, auf das wir uns vorbereiten müssen", sagte Tiesler. "Das hat sich geändert. Uns treibt das Risiko eines großen Angriffskriegs in Europa um."

"Aufgaben im Zivilschutz sind enorm"

Der BBK-Präsident rechnet angesichts des geplanten Ausbaus und weiterer Vorhaben wie der Modernisierung des Alarmsystems mit immensen Kosten. "Die Aufgaben im Zivilschutz sind enorm", betonte Tiesler. "Wir brauchen in den nächsten vier Jahren mindestens zehn Milliarden Euro. In der nächsten Dekade liegt der Bedarf sogar bei mindestens 30 Milliarden Euro."

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