Franken-Tatort-Stars spielen in Kinofilm über Nürnberger Südstadt
Autor: Nikolas Pelke
Nürnberg, Dienstag, 03. Mai 2016
Im 90-minütigen Episodenfilm "Südstadtgeflüster" über die Nürnberger Südstadt sind gleich zwei Tatort-Stars auf der Leinwand zu sehen.
Neben einer Fernsehleiche im Wald haben sich beide kennengelernt. Andreas Leopold Schadt spielte den Kommissar, Christian Hilgert den Statisten. Aus der kurzen Begegnung beim Franken-Tatort ist "Südstadtgeflüster" entstanden, eine 90-minütige Hommage an den etwas heruntergekommenen Stadtteil.
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Andreas Leopold Schadt war begeistert vom Drehbuch
"Ich musste beim Lesen des Drehbuchs von ,Südstadtgeflüster' die ganze Zeit lachen. Deshalb habe ich sofort zugesagt", berichtet ein gut gelaunter "Tatort"-Star bei der Premiere der ambitionierten Low-Budget-Produktion am Wochenende im "Casablanca", einem angesagten Kino in der Südstadt.
"Südstadtgeflüster" ist Krimikomödie und Heimatfilm in einem
"Kommst Du Südstadt?", fragen die beiden Hobby-Filmemacher Christian Hilgert (43) und Andreas Weber (23) im Untertitel ihres Films, der in vier Episoden zwischen grotesker Krimikomödie und trashigem Heimatkrimi changiert. Hilgert hat sich als schnauzbärtiger Taxifahrer sogar für höhere Leinwandaufgaben als Statistenrollen empfohlen.
Andreas Leopold Schadt mimt in "Südstadtgeflüster" einen langhaarigen Kiffer, der den braven Studenten David (Stefan Lienerth) die vielen Freuden und Fallstricke des Problemkiezes zeigt, die hinter den bröckelnden Fassaden und vergilbten Vorhängen auf ihn warten. Neben dem Nachbarn mit der ständig qualmenden Sportzigarette trifft David auf türkische Ladenbesitzer, die keinen Spaß verstehen, wenn es um die Ehre der Tochter oder die Einhaltung des Mindestlohns geht.
Die Südstadt ist das "Scherbenviertel" Nürnbergs
Später greift David freilich selber zur Graslunte. Mit etwas Haschisch in der Blutbahn wirkt die Südstadt wahrscheinlich noch etwas bunter und ist in seinen Gegensätzen leichter zu ertragen. "Die Südstadt ist der widersprüchlichste Stadtteil in ganz Nürnberg", findet Regisseur Andreas Weber.
Ein "Scherbenviertel" das sich seine Kautzigkeit bewahren konnte und noch nicht von Hipstern zum Trendviertel auserkoren worden sei. Dadurch sei es authentisch und spannend geblieben. Multikulti bedeute hier nicht Romantik sondern "liebevolle Konfrontation". Genau diese Ambivalenz habe man in dem Film festhalten wollen.