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Karnevalsumzug in Bad Schandau: erneute Vorwürfe - wegen "Blackfacing"


Autor: Melina Mark

Bad Schandau, Montag, 12. Februar 2024

Wie bereits in der Vergangenheit wurde auch in diesem Jahr der Faschingsumzug in Bad Schandau kritisiert. Vier Teilnehmer sollen sich des "Blackfacings" und somit des Rassismus schuldig gemacht haben.


Nicht zum ersten Mal wird der Faschingsumzug in Bad Schandau (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge an der Elbe) aufgrund von Rassismus-Vorwürfen kritisiert. Sowohl übereinstimmende Berichte in den Medien als auch Fotos und Videos in den sozialen Medien belegen den Auftritt von vier schwarz angemalten Karnevalistinnen und Karnevalisten, die sich dem sogenannten "Blackfacing" schuldig gemacht haben sollen.

Die Umzugsteilnehmerinnen und - teilnehmer malten sich demnach die Gesichter mit schwarzer Farbe an und trugen ein Schild mit der Aufschrift "Die lange Schlange aus der Savanne" mit sich, als sie durch Bad Schandau liefen. Obendrein sollen sie leuchtend roten Lippenstift, der weit außerhalb der natürlichen Lippenkonturen aufgetragen worden sei und krause Perücken getragen haben. Zwei Damen gewandeten sich vermeintlich afrikanisch.

Blackfacing an Fasching - erneute Vorwürfe gegen Teilnehmer von Faschingsumzug in Sachsen

"Der Begriff 'Blackfacing' beschreibt die Repräsentation von Schwarzen Menschen durch Weiße Personen mithilfe von Schminke, sodass eine schwarze Haut nachgeahmt wird. 'Blackfacing' wird als rassistisch angesehen, da es die diskriminierenden Erfahrungen von Schwarzen Menschen untergräbt, während das eigene Vergnügen in den Vordergrund gestellt wird", heißt es von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus.

Der Karnevalsverein in Bad Schandau reagierte am Montagvormittag (12. Februar 2024) zunächst nicht auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zur Stellungnahme. Die Umzüge in der Elbestadt waren bereits früher in die Schlagzeilen geraten. 2023 fuhr ein Wagen mit der Aufschrift "Asylranch" im Tross mit. Darauf tanzten mehrere Menschen, die sich als amerikanische Ureinwohner verkleidet hatten. Ein Mann in einem Regenbogen-Anzug war an einen Marterpfahl gebunden. Auf einem Schild stand geschrieben: "Deutschland dekadent und krank, Winnetou sucht Asyl im Sachsenland." mit dpa