Bundesregierung will Gaskunden entlasten
Autor: dpa
, Mittwoch, 06. August 2025
Das Kabinett beschließt erste Maßnahmen zu Energiepreisen. Es geht um eine Umlage für Gaskunden. Eine große offene Frage aber bleibt.
Gaskunden in Deutschland sollen entlastet werden. Die Bundesregierung brachte entsprechende Pläne auf den Weg. Konkret sollen Unternehmen und Verbraucher von Kosten der Gasspeicherumlage befreit werden.
Insgesamt sollen alle Endkunden um insgesamt rund 3,4 Milliarden Euro entlastet werden, wie Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in Berlin sagte. Bei einer Umlagenhöhe von zuletzt 0,289 Cent pro Kilowattstunde betrage die Entlastung für einen Vierpersonenhaushalt je nach Verbrauch rund 30 bis 60 Euro im Jahr.
Das Kabinett beschloss eine Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes. Die Gasspeicherumlage soll künftig vom Bund finanziert werden.
Konkret geht es um Kosten für die Befüllung der Gasspeicher. Die Bundesregierung will dazu ein sogenanntes Umlagenkonto bis Ende 2025 mit 3,4 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) ausgleichen - das ist ein Sondertopf des Bundes.
Laut Gesetzentwurf macht die Umlage für Haushaltskunden rund 2,4 Prozent und für Großkunden rund 5 Prozent des Gaspreises aus. Mit Blick auf das sogenannte Energiemarktdesign sagte Ministerin Reiche, der Wegfall der Gasspeicherumlage könne auch den Strompreis günstiger machen.
Daran, dass die Kosten aus dem KTF finanziert werden, gibt es Kritik, zum Beispiel von den Grünen - weil damit fossile Energien aus dem Staatshaushalt gefördert werden.
Maßnahmenpaket - aber keine Stromsteuersenkung für alle
Die Abschaffung der Gasspeicherumlage ist Teil eines angekündigten Maßnahmenpakets zur Entlastung bei den Energiepreisen. Dazu gehört auch eine Senkung der Netzentgelte, ein Bestandteil des Strompreises. Die Bundesregierung hat zudem beschlossen, die Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe ab 2026 zu verstetigen.