Interne Lageeinschätzung: RKI rechnet fest mit neuer Corona-Welle im Herbst
Autor: Redaktion
Berlin, Montag, 14. Februar 2022
Ist die Corona-Pandemie endlich vorbei, wenn wir die Omikron-Welle überstanden haben? Das Robert-Koch-Institut dämpft die Erwartungen und erklärt, worauf es in künftigen Infektionswellen ankommt.
Wird Omikron die Corona-Pandemie beenden? Mit der Ausbreitung der milderen Variante des Coronavirus ist auch die Hoffnung auf einen Übergang in den endemischen Zustand gewachsen. Während Länder wie Spanien Covid-19 bereits wie die Grippe behandeln, ist Deutschland laut Experten noch nicht so weit. Das geht aus einer internen Lageeinschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Demnach rechnet das RKI fest mit einer neuen Infektionswelle im Herbst. Die Lageeinschätzung sei vergangene Woche im Corona-Krisenstab der Bundesregierung unter der Leitung von Generalmajor Casten Breuer besprochen worden.
Lageeinschätzung des RKI: Endemie noch nicht erreicht - neue Infektionswelle im Herbst
Laut Einschätzung der Experten des RKI sei die Endemie noch nicht erreicht, man befinde sich in einer Übergangsphase. Wer noch nicht geimpft oder genesen ist, würde bei der Öffnung der Gesellschaft nach und nach infiziert werden. Eine Endemie würde bedeuten, dass das Virus nur noch in einer bestimmten Region oder Bevölkerungsgruppe auftritt, aber ansonsten eingedämmt ist. Auch saisonale Erkrankungen wie die Grippe zählen als endemisch.
Die Belastung der Intensivstationen in einer Infektionswelle werde laut RKI künftig von mehreren Faktoren abhängen. Zum einen vom Anteil der "immunnaiven" Menschen, die älter als 50 Jahre sind. Als immunnaiv werden alle bezeichnet, die noch keinen Kontakt mit dem Virus hatte, also weder genesen noch geimpft sind.
Zum anderen hänge die Belastung von der Ansteckungsfähigkeit und Übertragbarkeit der zirkulierenden Variante, dem Schließen der Impflücken und der Verfügbarkeit von antiviralen Therapien sowie dem Verhalten der Bevölkerung.