Nach Gewalttaten wird das Geschrei nach Informationen zur Herkunft des Täters laut. Das ist schäbig und zeigt, worum es den Menschen, die danach verlangen, wirklich geht.
Nach einer Vergewaltigung in Bamberg im vergangenen November passierte das Erwartbare: Uns erreichten Kommentare, auf Facebook und vereinzelt auch am Telefon mit der Forderung, mehr Informationen zum Täter zu liefern. Konkret sollen wir die „Herkunft“ des Täters offenbaren, denn dies sei interessant und wichtig. Uns wurde vorgeworfen, diese relevanten Informationen zu verschweigen und der Öffentlichkeit vorzuenthalten.
Aktuell erregt wieder ein Fall Aufsehen: In Illerkirchberg hat ein Mann zwei Kinder auf dem Schulweg angegriffen und eine 14-Jährige getötet. Der Tatverdächtige wurde in einer Asylbewerberunterkunft festgenommen. Die Herkunft des Mannes sorgte für Diskussionen, erneut steht die Frage im Raum: Ist die Herkunft eines mutmaßlichen Täters eine relevante Information?
Es geht euch nichts an
Dazu eine klare und deutliche Ansage: Nein. Es geht hier nicht um Informationsbedürfnis, sondern lediglich darum, dass Menschen gerne ihre rassistischen Vorurteile bestätigt sehen wollen. Daher ist es an dieser Stelle auch verlorene Liebesmüh, ausführlich darauf einzugehen, warum wir Nationalität, Herkunft etc. nicht nennen und schon gar nicht bei einem bereits gefassten Täter.
Ein paar Punkte aber in Kürze: Jegliche personenbezogenen Informationen sind nur so weit relevant, wie sie etwa während der Fahndung zur Ergreifung des Täters beitragen. Ist eine Person überführt und gefasst, gibt es keinen Grund mehr, etwa weiter über das Aussehen zu berichten. Ab diesem Zeitpunkt wiegt in einem Rechtsstaat das Persönlichkeitsrecht einer tatverdächtigen Person – es gilt die Unschuldsvermutung – schwerer als das Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit.
Um es ganz deutlich zu sagen: Aussehen, Name, Herkunft (oder gar der Stammbaum, wie von manchen gefordert) gehen weder uns noch alle anderen etwas an, wenn diese Fakten nicht mit der Tat zusammenhängen und somit auch nicht zur Erklärung des Motivs beitragen.
Wir leben in einem Rechtsstaat
Wer behauptet, Herkunft ist bei der Beurteilung einer Tat relevant, sagt nicht weniger als, dass ein Mensch letztendlich die Tat auch aufgrund seiner Herkunft oder Nationalität begeht. Das ist eine rassistische Argumentation, die Menschen als Gruppe vorverurteilt. In einem Rechtsstaat werden Kriminalfälle immer als Einzelfälle behandelt, daher ist es umso absurder „Wieder so ein Einzelfall!“ zu krakeelen, denn da muss ich zurückrufen: „Ja, natürlich!“
Zum Schluss noch die Frage: Was sollte man denn mit der Information zu Herkunft eines Täters auch anfangen? Was ist die konkrete Folge? Was, wenn nicht die Bestätigung von Vorurteilen und schlimmstenfalls die faktische Vorverurteilung von ganzen Gruppen. Was soll dabei herauskommen, außer Diskriminierung und Gewalt gegen Unschuldige? Um eines geht es dabei jedenfalls nicht, nämlich um die Opfer und die sinnvolle Prävention von Taten, um wirklich relevante Zusammenhänge. Ist der Täter den Kommentierenden nicht „fremd“ genug, verlieren sie sehr schnell das Interesse.
Würde mich nur interessieren ob Herr Görtz
diesen Kommentar auch verfasst hätte, wenn
der Täter aus dem rechten Umfeld käme?
Wenn Täter oder andersdenkende aus dem
rechten Umfeld kommen haben Sie jeden Schutz
auf Anonymität verloren den da ist die Gesinnung
wichtig und praktisch zu gleich
Ich darf hier auf Twitter verweisen:
"Liebe alevitisch/türkischen Landsleute:
Wenn ihr fragt, wer einen von uns ermordet hat, interessiert ihr euch nicht für das Opfer.
Eure Kartoffelpresse."
100 Punkte. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.
Heißt es nicht Frau Görz? Der Vorname wäre dann noch Kassandra. Ich würd much freuen wenn die krakehler bisschen mehr hintergrund wissen mitbringen würden!
Üch stimme Frau Görz vollkommen mit ihren ausführungen zu. Denn wir alle leben hier in Deutschland, einen Rechts- und Sozialstaat
Farbige Grüsse
Dieser Kommentar ist eine Unverschämtheit u ein Angriff auf alle selbstdenkenden Bürger, die sich ihre eigene Meinung bilden wollen!
Was fällt diesem Hr. Görtz überhaupt ein, so eine aggressive u beleidigende Ausdrucksweise zu verwenden? Der Mann ist untragbar für eine solche Position!
Ja, auch hier krakeelen die Krakeeler!
Schönen Dank Herr Görz, Sie haben es zu 100 Prozent richtig beschrieben.