Man werde für ihn beten, kündigte der Polizeiseelsorger des Bistums Trier, Hubertus Kesselheim, vor dem Gottesdienst in dem kleinen Mosel-Weinort an. Am Morgen versammeln sich Bürger aus Kröv und Einsatzkräfte im Pfarrgarten der Kirche in Kröv zum Gedenken und Innehalten. Der Niederländer gehörte zu insgesamt sieben Verletzten, die nach dem Unglück am Mittwoch aus den Trümmern gerettet wurden. Auch seine Frau und ihr zweijähriger Sohn wurden gerettet. Bei dem Hotel-Einsturz verloren zwei Menschen ihr Leben: eine 64-jährige Frau und der 59-jährige Hotelbesitzer, dessen verschüttete Leiche am frühen Samstagmorgen geborgen wurde.
Die Abrissarbeiten setzten sich am Sonntag fort. Trümmerteile und Schutt würden abtransportiert, sagte der Polizeisprecher. Wie lange die Arbeiten andauerten, könne er nicht sagen. Der Gutachter bestimme, wie tief die Struktur sein müsse, um sein Gutachten zu erstellen. "Das Dach ist komplett weg."
Update vom 10.08.2024: Vermisster Hotelbetreiber (59) tot geborgen
Nach der Bergung des zweiten Toten aus den Trümmern des eingestürzten Hotels im Mosel-Ort Kröv konzentriert sich der Einsatz nun auf die Ursachensuche. Dafür gingen die Abrissarbeiten weiter. Sie dienen auch der Erstellung eines Gutachtens zur Unglücksursache. Es gehe zudem darum, die Einsturzgefahr zu bannen, sagte eine Polizeisprecherin. Auch müsse verhindert werden, dass die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Einsturzstelle von Unbefugten betreten werde.
In der Nacht war der zweite Tote geborgen worden, bei ihm handelte es sich um den vermissten Hotelbetreiber, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Der Mann war 59 Jahre alt. Neben dem Hotelbetreiber kam eine 64 Jahre alte Frau ums Leben, deren Körper bereits zuvor geborgen worden war. Bei ihr handelte es sich nach Polizeiangaben um einen Hotelgast.
Insgesamt wurden bei dem Unglück neun Menschen verschüttet, darunter auch ein zweijähriges Kind. Die sieben Überlebenden waren teils nach Stunden in den Trümmern von den Einsatzkräften verletzt gerettet worden. Fünf weitere Betroffene hatten sich bereits zuvor selbst in Sicherheit bringen können.
Gutachter setzt Ursachenforschung am Montag fort - "neue Phase"
Die Arbeiten sollten zunächst noch bis zum frühen Abend weitergehen, ob sie auch am Sonntag wieder aufgenommen werden, war zunächst unklar. Auch wie lange die Abrissarbeiten insgesamt dauern, ist noch offen. Es gehe nun darum, den Dachgiebel und das Dach abzutragen und den Schutt beiseite zu räumen, damit der Gutachter, der die Unglücksursache untersucht, "am Montag in die nächste Phase eintreten kann", sagte die Polizeisprecherin.
Dabei komme auch wieder ein langarmiger Kran einer Spezialfirma zum Einsatz. Für die Entsorgung von Trümmern und Schutt würden Container bereitgestellt.
Bei den Arbeiten sei momentan mit keiner erhöhten Staubentwicklung mehr zu rechnen, so dass die ursprüngliche Aufforderung, im Umkreis von 150 Metern um die Unglücksstelle Fenster und Türen geschlossen zu halten, bis auf Weiteres aufgehoben werden könne, hatte die Polizei mitgeteilt.
Unglück trifft Weinort an der Mosel hart
Den Weinort im rheinland-pfälzischen Landkreis Bernkastel-Wittlich hat der Hoteleinsturz hart getroffen. An diesem Sonntag ist ein Gottesdienst zum "gemeinsamen Innehalten und Haltgeben" geplant. Jeder sei willkommen, hieß es in der Einladung der Polizeiseelsorge.
Bei den Bergungs- und Abrissarbeiten hatte sich am Donnerstag der Gutachter an der Unglücksstelle ein eigenes Bild gemacht, auch am Freitag war der Experte vor Ort. Er hatte den Abriss auch empfohlen, um den verbliebenen Toten sicher bergen zu können.
An dem Gebäude war ein ganzes Stockwerk in sich zusammengebrochen. Die Unglücksursache ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und den Gutachter damit beauftragt, herauszufinden, wie das Unglück passieren konnte.
Update vom 09.08.2024: Hotel-Abriss zur Leichenbergung begonnen
Nach dem Einsturz eines Hotels in Kröv schreiten die Abrissarbeiten zur Bergung der zweiten Leiche voran. Ein Spezialbagger mit besonders langem Arm riss zunächst einen Teil des Obergeschosses ein: Balken, Mauerteile und anderer Schutt wurden schrittweise entfernt. "Es sieht so aus, als würde es ganz gut und reibungslos vorangehen", sagte Polizeisprecherin Romy Berger vor Ort.
Wann die Leiche des Mannes geborgen werde, sei nach wie vor unklar. "Es kann auch morgen oder übermorgen sein", sagte sie. Alles hänge davon ab, wie schnell man wirklich vorankomme. Der Abriss sei erforderlich, weil die Rettungskräfte den Toten sonst nicht gefahrlos bergen könnten. Er liege unter dem Trümmerberg an einer unzugänglichen Stelle in einem besonders einsturzgefährdeten Bereich. Bei dem Mann soll es sich um den Hotelbesitzer handeln.
Das Gebäude in dem Moselort war am späten Dienstagabend (6. August 2024) in sich zusammengesackt, eine komplette Etage war eingestürzt. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben, eine verstorbene Frau wurde bereits geborgen. Zudem gab es sieben Verletzte, die nach Stunden gerettet wurden.
Dauer der Arbeiten unklar
Die Abrissarbeiten hatten gegen Freitagmittag mit dem Einreißen der Giebelwand des Gebäudes begonnen, an der laut Polizei die größte Einsturzgefahr bestand. Danach sollte sich das schwere Gerät einer Spezialfirma Stück für Stück vorarbeiten. "Man muss schauen wie weit man kommt. Nach der reinen Abrissarbeit beginnt die filigrane Arbeit." Den Zeitrahmen könne man nicht abschätzen.
Der Unglücksort war für die Abrissarbeiten in einem Umkreis von 150 Metern abgesperrt. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten, da bei den Arbeiten mit einer erhöhten Staubbelastung zu rechnen sei, teilte die Polizei mit. Eine Asbestbelastung könne nicht ausgeschlossen werden.
Nach Angaben der Polizei sind zudem Risse in nahegelegenen Gebäuden festgestellt worden. Ob diese in Zusammenhang mit dem Einsturzereignis stehen oder es sich um Altschäden handelt und ob diese für die Statik der Gebäude relevant sind, werde derzeit geklärt.
Gutachter emphielt Abriss
Ein Gutachter hatte sich am Donnerstag vor Ort ein Bild der Lage gemacht. Er empfahl den Abriss, um den Toten sicher bergen zu können. An dem Gebäude bestehe weiterhin eine hohe Einsturzgefahr, hatte die Polizei berichtet. Der Gutachter war auch am Freitag vor Ort, um die Arbeiten zu begleiten. Er soll auch die Unfallursache herausfinden.
Das Unglück hat die Moselgemeinde hart getroffen. Am Sonntag ist ein Gottesdienst zum "gemeinsamen Innehalten und Haltgeben" geplant. In der Einladung der Polizeiseelsorge heißt es: "Jeder ist willkommen."
Eine Gruppe von Gastronomen in Kröv hat eine Spendenaktion für die Hotelbetreiberfamilie gestartet. "Damit sie in Ruhe trauern können und sich nicht so sehr um das Finanzielle" sorgen müssten, heißt es in dem Aufruf auf dem Internetportal GoFundMe. Am Freitagnachmittag waren bereits gut 50.000 Euro zusammengekommen. Die Ursache der Tragödie ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und die Obduktion der Todesopfer angeordnet.
Update vom 08.08.2024, 20.10 Uhr: Gutachter soll Ursache des Einsturzes klären
Nach dem Schock herrscht in Kröv Fassungslosigkeit darüber, wie ein Hotel mitten im Ort einstürzen konnte. "Nach der Tragödie stellt sich in dem Ort natürlich die Frage: Wie konnte es dazu kommen?", sagte Ortsbürgermeisterin Desire Beth (CDU). Bei dem Unglück am späten Dienstagabend (6. August 2024) waren neun Menschen verschüttet worden: Ein Mann, wahrscheinlich der Hotelbesitzer, und eine Frau starben, sieben Menschen wurden verletzt. Am späten Mittwochabend wurde eine Frau als letztes lebendes Opfer aus den Trümmern gerettet.
Am Donnerstag begann die Ursachenforschung: Ein Gutachter machte sich ein Bild der Lage. Er untersuchte das Gelände um das Gebäude, das in sich eingesackt war - und bei dem ein Stockwerk vollständig eingestürzt war. Ebenso betrat er einen Teil des Hotels.
Dann die Nachricht: Das Gebäude ist noch immer stark einsturzgefährdet. Bevor der letzte Tote unter den Trümmern geborgen werden kann, soll am Freitag mit dem Abriss begonnen werden, wie eine Polizeisprecherin sagte. Eine Spezialfirma werde dazu extra Geräte heranschaffen. Bei den Arbeiten soll dann ein 150 Meter Radius um das Hotel gezogen werden - auch aus Angst vor einer möglichen Asbestbelastung.
Stundenlang mit gebückter Haltung unter Beton und Staub
Den geretteten Menschen, die stundenlang unter den Trümmern ausharren mussten, gehe es ebenso wie den anderen Verletzten körperlich relativ gut, sagte Polizeisprecherin Romy Berger. Es gebe Brüche und Schürfwunden. Das größere Problem werde jedoch sicherlich die psychische Belastung sein. Zu den Verletzten gehört auch eine kleine Familie aus dem niederländischen Urk am Ijsselmeer - mit einem zweijährigen Kind.
Was die verschütteten Menschen in den Stunden bis zu ihrer Rettung durchstehen mussten, lässt sich beim Anblick des Hauses nur erahnen. Die zuletzt gerettete Überlebende harrte fast 24 Stunden unter den Trümmern aus - und das laut eines Sprechers in einer gebückten Haltung und mit Betonplatten auf dem Rücken. Sie bekam von den Rettern Getränke und Essen in Breiform sowie ein Kissen, um ihren Kopf abzustützen.
Am Ende des Rettungseinsatzes wurde sie unter lautem Applaus der Helferinnen und Helfer aus dem Gebäude getragen. "Sie ist erstaunlich stabil und wollte eigentlich selber rausgehen", sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch, am Abend. "Das haben wir ihr verwehrt und haben sie rausgetragen."
Toter liegt im besonders einsturzgefährdeten Bereich des Hotels
Einer der verschütteten Frauen betete viel, wie sie erzählte. "Wir wussten, dass uns geholfen wird", sagte Erika Sorm aus Baden-Württemberg. Sie und andere Opfer seien die ganze Zeit über zuversichtlich gewesen. Der Glaube habe ihnen geholfen, sagte sie.
Nach ihrer Befreiung habe sie zuerst an ihren Hund gedacht, der zuvor gerettet worden sei. Er war an anderer Stelle verschüttet und hatte versucht, sich zu ihr durchzugraben. Ihm ging es gut - auch sie sei nahezu unversehrt geblieben, sagte sie. Sorm war mit zwei Freundinnen für ein paar Tage Urlaub an die Mosel gereist.
Die weiterhin im Haus befindliche Leiche, wahrscheinlich vom Hotelbesitzer, liegt im am stärksten einsturzgefährdeten Bereich, sagte die Polizeisprecherin. Die Frau des Hotelbesitzers konnte sich beim Einsturz noch rechtzeitig ins Freie retten.
Geschichtsträchtiges Hotel hat für Ort große Bedeutung
Zu den möglichen Ursachen für den Einsturz mit zwei Toten gab es keine Angaben. Vor Ort verwies man auf das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Trier.
Der erste Beigeordnete der Gemeinde Kröv, Martin Rolf, sagte, die Kröver könnten noch gar nicht richtig fassen, was passiert sei. "Es ist so schlimm", sagte ein Einwohner des Moselorts mit rund 2300 Einwohnern. Ein für das Wochenende geplantes Straßenfest in der Nähe der Unglücksstelle wurde abgesagt.
Das geschichtsträchtige Hotel mit der Gaststätte, dessen Ursprung auf das 17. Jahrhundert zurückgeht, habe eine große Bedeutung für den Ort. Eine Stelle an dem Hotelkomplex - das Vorderhaus ist ein Kulturdenkmal - musste von Experten überprüft werden, berichtete Rolf. "Da war ein Riss. Das wurde überprüft. Das war unter Beobachtung." Ob es einen Zusammenhang zu dem Einsturz gebe, könne er nicht sagen.
Hotel unter Beobachtung und zum Verkauf
Das Hotel stand mit der Gaststätte für knapp 600.000 Euro zum Verkauf. Ein Freund der Familie erzählte, das Hotelbesitzer-Paar habe die Urlaubsgäste warnen wollen, weil die Knackgeräusche im Haus wohl lauter wurden.
Die Staatsanwaltschaft Trier hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen bestätigte, dass vor dem Einsturz des Gebäudes eine Rissbildung aufgefallen war und Fachleute eingeschaltet und Baumaßnahmen durchgeführt wurden, Einzelheiten seien noch nicht geklärt. Nach wie vor scheint Bewegung in dem Gebäude zu sein: "Es hat heute Nacht immer wieder geknirscht und geknackst", sagte ein Anwohner.
Update vom 08.08.2024, 6.55 Uhr: Einsturz-Unglück von Hotel in Kröv - zweiter Toter noch verschüttet
Unter Applaus wurde eine Frau am späten Abend nach mehr als 24 Stunden aus den Trümmern gerettet. Ein Sprecher der Feuerwehr bestätigte das. Zuvor hatten die Einsatzkräfte nach Angaben der Polizei schweres Gerät einer Spezialfirma eingesetzt, um zu der Frau zu gelangen. "Das ist schon ein ergreifendes Gefühl", so der Einsatzleiter Teusch. Sie hatten nach Polizeiangaben "Sprechkontakt" zu ihr und konnten sie mit Flüssigkeit versorgen.
Nach dem Einsturz eines Hotels im Moselort Kröv sind zwei Menschen gestorben und mehrere Menschen waren teils für Stunden in den Trümmern eingeklemmt. Bei den beiden Toten handele es sich um eine 1961 geborene Frau und einen Mann, beide mit deutscher Staatsangehörigkeit, sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch.
Während die Leiche der Frau am späten Mittwochnachmittag geborgen wurde, liegt der Mann noch in den Trümmern. Eine Bergung am Abend war laut Polizei zu gefährlich. Bei dem Toten soll es sich um den Hotelbesitzer handeln. Die Bergungsarbeiten und die Ursachenforschung sollen am Donnerstag weitergehen.
Einsatz, der "nachhallen" wird und "im Gedächtnis haften bleibt"
Stundenlang versuchten die Rettungskräfte am Mittwoch, die Überlebenden aus dem Haus zu befreien - darunter auch ein zwei Jahre altes Kind und seine Eltern aus den Niederlanden. Insgesamt sind sieben Personen gerettet worden, so der Einsatzleiter.
Über mehrere Stunden und mit schwerem Gerät hätten die Retter versucht, sich Zugang zu dem Hotel zu verschaffen, das sei letztlich gelungen, sagte Teusch. Durch Bohrungen habe man über Richtmikrofone Kontakt zu den Verschütteten aufnehmen können.
Über orangefarbene Rohre wurde am Abend Luft in das Gebäude gepumpt. "Das wird aber mit Sicherheit einer der Einsätze sein, die nachhallen, die im Gedächtnis haften bleiben, weil sie eben von den Umständen ganz besonders sind", ergänzt Einsatzleiter Teusch.
Update vom 07.08.2024, 17 Uhr: Hotel-Einsturz in Kröv - "Wir hatten alle Tränen in den Augen"
Es ist ein erschütternder Anblick. Das kleine Hotel in Kröv an der Mosel ist geradezu in sich zusammengebrochen. Eine komplette Etage fehlt, Fenster, Balken und Giebel sind verschoben. Zahlreiche Urlaubsgäste hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks am späten Dienstagabend in dem Hotel auf. Nach einer langwierigen Rettungsaktion dann die traurige Nachricht: Eine Frau und ein Mann sind in den Trümmern getötet worden.
Doch bei der Rettungsaktion gibt es auch ein kleines Wunder für eine Familie: Unter den sieben teils Schwerverletzten werden vier bereits am Morgen gerettet – darunter auch ein zweijähriges Kind. Als es nach Stunden des Bangens in einem Kinderschlafsack aus dem Haus getragen wird, werden viele vor Ort emotional. "Ich habe mich noch nie so gefreut, ein fremdes Kind zu sehen. Wir hatten alle Tränen in den Augen", sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch.
Zu den Geretteten gehört auch die Mutter des kleinen Kindes. Der Vater war zunächst noch eingeklemmt und schwer verletzt. Er wurde schließlich gegen Mittag aus den Trümmern geholt. Vorher hatte Einsatzleiter Teusch noch gesagt: "Wenn wir das schaffen, die Familie am heutigen Tag wieder zusammenzuführen, ist das Balsam auf die Seele." Etwas später glückte die Bergung einer weiteren Person, es war allerdings zuletzt noch eine lebende Person in den Trümmern.
"Wir dachten anfangs, alle sind tot"
Anfangs hatte die Lage schlimmer ausgesehen. "Wir sind davon ausgegangen, alle, die dazwischen liegen, sind tot", sagte Teusch, als noch die ersten Helfer eintrafen. Und doch überlegten einige Menschen in dem Hotel über Stunden, auch dank verbliebener Hohlräume. "Die Räume, die geblieben sind, kann man auch nur als Wunder bezeichnen", sagte Teusch.
Die Rettungsaktion gestaltete sich von Beginn an extrem schwierig, da das Gebäude völlig instabil war und sich anfangs noch etliche Zentimeter bewegte. Stundenlang versuchte man, sich Zugang zu verschaffen, mit Deckenbohrungen und Richtmikrofonen nahmen die Retter Kontakt mit den Verschütteten auf. Sensoren wurden an dem Gebäude angebracht, die messen, ob es weitere Bewegungen gibt.
Die gesamte Gebäudestruktur gleiche einem Kartenhaus, sagte Teusch. "Wenn man dort an einer falschen Karte zieht, dann stürzt dieses Gebäude mit Sicherheit ein." Für die Rettungskräfte bedeute dies ein großes Risiko - sie müssten vorsichtig sein.
Unglücksursache unklar
Nach dem Unglück steht der idyllische Moselort unter Schock. "Ich kann es gar nicht glauben", sagte eine Anwohnerin mit Tränen in den Augen. Und eine andere: "Ich bin einfach nur schockiert." Der Unglücksort war abgesperrt, Betonteile lagen am Haus.
Zwei Frauen berichteten von dem Moment des Einsturzes: Sie seien im Dachgeschoss des Hotels gewesen: "Es war ein richtig großer Knall. Wie, wenn ein Flugzeug in ein Gebäude kracht", schildert eine der beiden. Das Treppenhaus sei weg gewesen, sie seien über den Balkon gerettet worden. Ihre Freundin war zunächst noch eingeschlossen. Sie war mit ihrem Hund dort, der auch gerettet wurde.
Die Unglücksursache ist laut Polizei noch völlig unklar. Ein Sachverständiger solle beauftragt werden, teilte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen mit. Ermittelt werden könne erst, wenn die Rettungsarbeiten abgeschlossen seien. "Wir müssen da jetzt beginnen, die Tatsachen zusammenzutragen, um uns ein Bild zu machen, ob möglicherweise ein irgendwie geartetes Fremdverschulden vorhanden ist." Auch Fritzen zeigte sich berührt von dem Unglück, sagte: "Ich bin erschüttert von diesem Schadensereignis - ein Schadensereignis, das mir in meiner dienstlichen Tätigkeit in dieser Form, in dieser Dramatik und mit diesen schwerwiegenden Folgen nicht in Erinnerung ist."
Insgesamt wurden den Angaben zufolge nach dem Unglück 21 Menschen aus drei Häusern in der Nachbarschaft evakuiert. Im Hotel selbst seien 14 Personen gewesen, von denen fünf schnell gerettet wurden.
Grundsubstanz des Hotels aus dem 17. Jahrhundert
Kröv liegt an der Mittelmosel im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Gerade jetzt zur Sommerzeit sind in der für Weinbau bekannten Region viele Touristen unterwegs. Die Grundsubstanz des teilweise eingestürzten Hotels mitten in der Ortschaft ist laut Teusch wohl aus dem 17. Jahrhundert.
Darauf seien 1980 noch einmal zweieinhalb Geschosse aufgesattelt worden. Dabei sei "eine Grundkonstruktion über Hohlkammerdecken mit entsprechenden Tragkonstruktionen" gebaut worden, auf denen dann alles lag. Gutachten müssten nun zeigen, "ob da irgendwas in der Unterkonstruktion der alten Bausubstanz versagt hat". Fakt sei, dass es am Dienstag noch Bauarbeiten an dem Gebäude gegeben habe. Ob die in einem sachlichen Zusammenhang mit dem Einsturz stehen, würden die Ermittlungen zeigen.
Update vom 07.08.2024, 14 Uhr: Familienvater unter den Geretteten
Bei der weiteren aus den Trümmern des Hotels im Mosel-Ort Kröv geborgenen Person handelt es sich um den Vater des zuvor geretteten zweijährigen Kindes. Das sagte Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz.
Auch die Mutter war im Verlauf des Vormittags von den Rettungskräften aus den Trümmern geholt worden. Zwei Menschen sind nach Polizeiangaben noch eingeklemmt, zwei Personen - eine Frau und ein Mann - kamen bei dem Unglück ums Leben.
Update vom 07.08.2024, 12.20 Uhr: Ermittlungsverfahren nach Hotel-Einsturz eingeleitet
Nach dem Einsturz eines Stockwerks in einem Hotel in Kröv an der Mosel hat die Staatsanwaltschaft Trier ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Das geschehe immer dann, wenn Menschen eines nicht natürlichen Todes sterben, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen aus Trier. Es soll geklärt werden, was die Todesfälle verursacht hat und ob es Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt. Das Verfahren richtet sich noch nicht gegen eine bestimmte Person und es geht auch noch nicht um eine spezielle Straftat.
Die beiden Todesopfer sind Deutsche. Es handele sich um eine 1961 geborene Frau und einen Mann, beide mit deutscher Staatsangehörigkeit, sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch. Das Alter des noch nicht geborgenen Mannes war noch nicht bekannt.
In dem eingestürzten Hotel ist am Dienstag (6. August 2024) noch gebaut worden. "Was man sagen kann, ist, dass gestern noch Bauarbeiten an dem Gebäude stattgefunden haben", so Teusch. Ob die in einem sachlichen Zusammenhang mit dem Einsturz stünden, müssten nun Gutachten und Ermittlungen zeigen.
Landesinnenminister dankt Einsatzkräften
Die Grundsubstanz des Gebäudes sei aus dem 17. Jahrhundert, sagte Teusch. "Da wurden auf dem Erdgeschoss circa 1980 noch mal zweieinhalb Geschosse aufgesattelt." Damals sei eine Grundkonstruktion über Hohlkammerdecken mit Tragkonstruktionen gebaut worden. "Da genau lag jetzt irgendwo der Knackpunkt, dass es dazu kam, dass das erste Obergeschoss komplett eingestürzt ist." Gutachten müssten nun zeigen, ob etwas in der Unterkonstruktion in der alten Bausubstanz versagt habe.
Die Bergung nach dem Einsturz ist für die Einsatzkräfte nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Michael Ebling (SPD) ein "außerordentlich herausfordernder Einsatz". "Das ein Gebäude derart in sich zusammenstürzt, ist zweifelsohne ein sehr ungewöhnlicher Vorgang", sagte Ebling. Er dankte den Kräften für einen hochprofessionellen Einsatz.
"Es ist auch für die Einsatzkräfte eine sehr emotionale Situation, weil es natürlich auch ein Lauf gefühlt gegen die Zeit ist", sagte er. Es ist dennoch notwendig, dass sich auch die Einsatzkräfte absichern. Darauf sei von Anfang an geachtet worden.
Update vom 07.08.2024, 10.56 Uhr: Mann und Frau sterben bei Teileinsturz von Hotel
Bei dem Einsturz eines Hotels in Kröv an der Mosel sind zwei Menschen getötet worden. Es handelt sich um eine Frau und einen Mann, sagte Einsatzleiter Jörg Teusch. Wie der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich sagte, ist die Leiche der Frau bereits geborgen worden. Drei vermutlich schwerer verletzte Menschen seien noch verschüttet.
Am Morgen konnten Einsatzkräfte vier Menschen, darunter ein zwei Jahre altes Kind und die Mutter, aus den Trümmern bergen. Zu ihrem Zustand gibt es zunächst keine Angaben. Aufgrund der instabilen Lage des Hauses gestaltet sich die Arbeit der Retter schwierig. Teusch sprach davon, dass die Gebäudestruktur einem Kartenhaus gleicht. Es sei ein komplettes Geschoss eingestürzt. Seinen Angaben zufolge wurden nach dem Teileinsturz Kernbohrungen durchgeführt, um Richtmikrofone anzubringen. Dadurch sei es gelungen, Kontakt zu den Verschütteten aufzunehmen.
Am späten Dienstagabend stürzen Teile des Hotels ein - nur fünf Menschen können sich aus dem Gebäude retten. Acht Menschen werden teils schwer verletzt in den Trümmern gefangen. Die Einsatzkräfte haben via Handy schnell zu einigen von ihnen Kontakt. Wie es zu dem Teileinsturz des Gebäudes kommen konnte, war zunächst unklar. Anwohner hatten laut Polizei am späten Dienstagabend gegen 22.55 Uhr den Notruf gewählt. "Ich bin einfach nur schockiert", sagte eine Anwohnerin.
Gebäude kann nur unter größter Vorsicht betreten werden
An der Unglücksstelle ist zu sehen, dass Teile des mehrstöckigen Fachwerkgebäudes eingestürzt sind. Betontrümmer liegen auf dem Boden. "Aufgrund des Schadensbildes handelt es sich um einen extrem anspruchsvollen Einsatz, da das Gebäude nur unter größter Vorsicht von den Einsatzkräften betreten werden kann", hieß es in einer Polizeimeldung. Der Sprecher der Technischen Einsatzleitung des Kreises Bernkastel-Wittlich, Gregor Zehe, sagte: "Die Bergung ist unglaublich schwierig." Bei der instabilen Lage müsse man genau darauf achten, welchen Schritt man mache.
Rund 250 Helfer, darunter Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW), sind vor Ort - darunter auch Spezialkräfte und eine Rettungshundestaffel. Auch Drohnen werden eingesetzt, um den Unglücksort zu untersuchen.
Kröv liegt an der Mittelmosel im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Gerade jetzt zur Sommerzeit sind in der für den Weinbau bekannten Region viele Touristen unterwegs.
Update vom 07.08.2024, 10.16 Uhr: Erste Verschüttete nach Teileinsturz von Hotel gerettet
Nach dem teilweisen Einsturz eines Hotels im Mosel-Ort Kröv müssen verletzte Menschen Stunden unter den Trümmern ausharren, auch ein zwei Jahre altes Kind. Am Mittwochmorgen (7. August 2024) gelingt es den Einsatzkräften, vier Personen, einschließlich des Kindes, aus den Trümmern zu befreien. Zunächst gibt es keine Informationen über ihren Zustand. Die instabile Lage des Gebäudes erschwert die Arbeit der Retter erheblich. Weitere Menschen gelten nach wie vor als verschüttet. Ob zu ihnen Kontakt besteht, war laut inRLP zunächst unklar.
Am späten Dienstagabend stürzen Teile des Hotels ein, und nur fünf Personen können sich aus dem Gebäude retten. Es gibt einen Toten. Acht weitere Personen werden teils schwer verletzt in den Trümmern gefangen. Die Einsatzkräfte haben zu einigen von ihnen Kontakt. Der Verstorbene konnte noch nicht geborgen werden. Wie es zu dem Teileinsturz des Gebäudes kam, war vorerst unklar. Anwohner alarmierten laut Polizei am Dienstagabend gegen 22.55 Uhr die Notrufzentrale.
Nach Angaben der Polizei ist ein Stockwerk des Gebäudes eingestürzt. Zu diesem Zeitpunkt waren 14 Menschen im Haus, von denen sich fünf unverletzt retten konnten. 31 Anwohner aus der direkten Nachbarschaft mussten evakuiert werden. Das Haus ist regelrecht in sich zusammengesackt. Von den zuvor drei Etagen gibt es nur noch zwei. "Ich bin einfach nur schockiert", sagte eine Anwohnerin.
Circa 250 Helfer im Einsatz
An der Unglücksstelle ist zu sehen, dass Teile des mehrstöckigen Fachwerkgebäudes eingestürzt sind. Betontrümmer liegen auf dem Boden. "Aufgrund des Schadensbildes handelt es sich um einen extrem anspruchsvollen Einsatz, da das Gebäude nur unter größter Vorsicht von den Einsatzkräften betreten werden kann", hieß es in einer Polizeimeldung. Der Sprecher der Technischen Einsatzleitung des Kreises Bernkastel-Wittlich, Gregor Zehe, sagte: "Die Bergung ist unglaublich schwierig." Bei der instabilen Lage müsse man genau darauf achten, welchen Schritt man mache.
Rund 250 Helfer, darunter Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW), sind vor Ort - darunter auch Spezialkräfte und eine Rettungshundestaffel. Auch Drohnen werden eingesetzt, um den Unglücksort zu untersuchen.
Kröv liegt an der Mittelmosel im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Gerade jetzt zur Sommerzeit sind in der für den Weinbau bekannten Region viele Touristen unterwegs.
Update vom 07.08.2024, 8.36 Uhr: Hotel teilweise eingestürzt - unter Verschütteten auch Kind
Unter den Trümmern eines teilweise eingestürzten Hotels im Moselort Kröv in Rheinland-Pfalz ist auch ein Kind verschüttet worden. Es sei unverletzt und man habe Kontakt, so ein Polizeisprecher. Zuerst hatte die Bild darüber berichtet.
Von den Rettungskräften wurde ein Toter lokalisiert. Acht weitere Personen seien noch im Gebäude gefangen und teils schwer verletzt. Zu zweien von ihnen habe man bislang keinen Kontakt.
Nach Angaben der Polizei brach ein Stockwerk des Gebäudes in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach gegen 23 Uhr ein. 14 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt im Haus, fünf davon konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen. 31 Anwohner aus der unmittelbaren Umgebung mussten evakuiert werden.
Ursprungsmeldung vom 07.08.2024, 6.45 Uhr: Hotel in Urlaubsort eingestürzt - Menschen unter Trümmern vermutet
Bei dem teilweisen Einsturz eines Hotels im Moselort Kröv in Rheinland-Pfalz ist ein Toter geortet worden. Acht weitere Menschen seien noch im Gebäude eingeklemmt und teils schwer verletzt, teilte die Polizei am Mittwochmorgen (7. August 2024) mit. Die Einsatzkräfte stehen mit einigen der Verschütteten in Kontakt. Der Verstorbene konnte bislang nicht geborgen werden.
Laut der Polizei ist ein Stockwerk eines Gebäudes in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach gegen 23 Uhr eingestürzt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 14 Personen im Haus, von denen sich fünf unverletzt retten konnten. 31 Anwohner aus der direkten Nachbarschaft mussten evakuiert werden.
Einsatzkräfte bemühten sich, die Menschen zu retten. "Mehrere Personen konnten das Gebäude selbstständig verlassen und werden von den Einsatzkräften und Notfallseelsorgern betreut", hieß es weiter. Die Feuerwehr äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. Der SWR hatte zuvor über den Vorfall im Landkreis Bernkastel-Wittlich berichtet.
Hotel in Moselort eingestürzt - Feuerwehr kann Gebäude zunächst nicht betreten
Auf nächtlichen Aufnahmen vom Ort des Unglücks ist zu erkennen, dass Bereiche des mehrstöckigen Fachwerkgebäudes eingestürzt sind. Überall verteilt liegen Betontrümmer. "Aufgrund des Schadensbildes handelt es sich um einen extrem anspruchsvollen Einsatz, da das Gebäude nur unter größter Vorsicht von den Einsatzkräften betreten werden kann", hieß es in einer Polizeimeldung. SWR-Angaben zufolge sei das Giebeldach des zweistöckigen Hauses eingebrochen. Es hänge schief und habe die beiden Stockwerke an einer Hausseite zusammengedrückt, auch die Fenster seien zertrümmert.
Laut des Berichts konnte die Feuerwehr das Gebäude wegen akuter Einsturzgefahr zunächst nicht betreten. Es werde versucht, das Haus zu stabilisieren, hieß es weiter. Das Technische Hilfswerk habe Messpunkte vor dem Hotel angebracht, um zu prüfen, ob noch Bewegung in dem Gebäude ist oder es betreten werden kann. Da die Sorge bestehe, dass weitere Teile des Hotels einstürzen und angrenzende Gebäude ebenfalls Schaden nehmen könnten, würden Nachbarhäuser evakuiert.
Rund 250 Helfer, unter anderem von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW), seien vor Ort - darunter Spezialkräfte und eine Rettungshundestaffel. Auch mit Drohnen wird der Unglücksort untersucht.
Anwohner wählen Notruf
Wie es zu dem teilweisen Einsturz des Gebäudes kommen konnte, war zunächst unklar. Weder Polizei noch Feuerwehr machten dazu Angaben. Anwohner hatten laut Polizei am späten Dienstagabend gegen 22.55 Uhr den Notruf gewählt. ami/sl/mit dpa
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