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Heizölpreis-Prognose: Sollten die Verbraucher jetzt zuschlagen oder noch warten?


Autor: Julia Gebhardt

Deutschland, Dienstag, 13. Sept. 2022

Der Winter rückt näher und für viele Haushalte in Deutschland stellt sich nun die Frage: Lohnt es sich, den Heizöltank jetzt vollzumachen oder sollte man mit der Bestellung besser noch warten?
Die Entscheidung fällt nicht leicht: Ist es besser, den Heizöltank jetzt vollzumachen oder lieber noch zu warten? Viele Verbraucher*innen sind unsicher, wie sie sich in der aktuellen Lage agieren sollen. Symbolbild.


Seitdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist, sind die Heizölpreise explodiert. Im August 2022 erreichte das Preisniveau einen neuen Rekordwert: Für 2.000 Liter Heizöl wurden 3.166 Euro fällig. Damit stieg der Preis im Vergleich zum Vorjahr um satte 130 Prozent. Nun stehen die kalten Monate vor der Tür und für viele Menschen in Deutschland droht es - bedingt durch die Inflation - ein teurer Winter zu werden. Die neuesten Entwicklungen auf dem Weltmarkt geben dennoch Anlass zum Hoffen: Denn mit Blick auf die fallenden Rohölpreise liegt die Vermutung nahe, dass auch die Produktpreise irgendwann folgen. 

Wann das jedoch genau der Fall sein wird, ist schwer zu sagen. Daher stellt sich jetzt für viele Verbraucherinnen und Verbraucher die Frage, ob es sich lohnt, die Heizöltanks jetzt vollzumachen, oder den Kauf noch hinauszuzögern.

Kaufentscheidung beim Heizöl hinauszögern: Chance oder Risiko? 

Mit 170,3 Cent pro Liter ist das Heizöl immerhin 3,8 Prozent günstiger als noch vergangene Woche, aber immer noch 5,1 Prozent teurer als vergangenen Monat. Wie tecson schreibt, hält der Abwärtstrend beim Rohöl momentan zwar noch an, stehe aber auf der Kippe. Laut dem Vergleichsportal check24.de gestaltet es sich schwierig, eine Prognose zu treffen, da die Preise von mehreren Faktoren abhängig sind.

Ein Indikator, der auf eine zukünftige Verknappung des Angebots und somit einen erneuten Preisanstieg hinweisen könnte, ist eine leichte Drosselung in der Öl-Produktion der Opec-Plus Gemeinschaft. Ab Oktober soll diese greifen. Zudem drohte Putin damit, dass Russland in der Zukunft sämtliche Lieferungen von Gas, Öl und Kohle einstellen könnte. Experten von JPMorgan warnten davor, dass neue westliche Sanktionen gegen Russland den Ölpreis explodieren lassen könnten. Außerdem stagniert die Anzahl der Ölbohranlagen in den USA. All dies klingt nach Risiken, die für einen schnellen Kauf sprechen würden. Doch welche Faktoren könnten den Preis zum Positiven hin beeinflussen?

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Tatsächlich gibt es auch einige Gründe, die dafür sprechen, geduldig zu sein und abzuwarten: Es wird wohl zukünftig eine Preisdeckelung für Russlands Rohöl kommen, aber diese wird wohl nicht vor Dezember realisiert werden können. Auch die Tatsache, dass Chinas Ölnachfrage derzeit aus verschiedenen Gründen niedrig ist, kann einen positiven Effekt auf das Preisniveau haben. 

Experten prognostizieren zudem eine Rezession der Weltwirtschaft. Auch dieses Szenario hätte eine deutliche Preissenkung beim Öl zur Folge. Allein die Angst vor einem Rückgang der Konjunktur hat die Ölpreise bereits absacken lassen.

Die Verbraucherempfehlung von tecson lautet daher, dass es sich auszahlen kann, noch spekulierend abzuwarten. Dies gilt aber nur, sofern man noch für einige Monate Ölvorrat im Tank hat und nicht Gefahr läuft, während der kalten Monate auf dem Trockenen zu sitzen.

Lesetipp: Die hohe Inflation in Deutschland wirkt sich auf die Kaufkraft der Bürger und Bürgerinnen aus. Laut Sparkassen-Angaben, würden viele Haushalte sogar ihr ganzes Einkommen verbrauchen.