Großdemo gegen Rechts in Potsdam - Scholz und Baerbock dabei
Autor: dpa
, Sonntag, 14. Januar 2024
Ein Zeichen gegen Rechts haben Tausende Menschen in Potsdam gesetzt. An der Kundgebung nahmen auch Politiker teil - so auch der Bundeskanzler und die Bundesaußenministerin.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) haben mit Tausenden Menschen in Potsdam ein Zeichen gegen Rechts gesetzt.
«Ich stehe hier als eine von Tausenden von Potsdamerinnen und Potsdamern, die einstehen für Demokratie und gegen alten und neuen Faschismus», sagte Baerbock der dpa. Auch der Bundeskanzler wohnt in der Landeshauptstadt und hat dort wie Baerbock seinen Wahlkreis. Beide trugen bordeauxrote Schals mit der Aufschrift «Potsdam bekennt Farbe».
Scholz und Baerbock in Potsdam
Nach Bekanntwerden eines Treffens rechter Aktivisten in Potsdam mit AfD-Politikern versammelten sich am Wochenende in mehreren Städten Tausende bei Demonstrationen gegen Rechts. In Potsdam waren es laut dem Initiator, Oberbürgermeister Mike Schubert, 10.000 Teilnehmer.
Tausende vor dem Brandenburger Tor
In Berlin demonstrierten Tausende vor dem Brandenburger Tor gegen Rechtsextremismus. Nach Angaben einer Polizeisprecherin versammelten sich am Sonntagnachmittag zunächst «mehrere Tausend» Teilnehmer. Eine Sprecherin der Klimaschutzgruppe Fridays for Future, die auch zu der Demonstration aufgerufen hatte, bezifferte die Zahl auf 25.000. In Saarbrücken waren laut Polizei rund 5000 Menschen bei einer Demonstration gegen Rechts.
Am Mittwoch hatte das Medienhaus Correctiv Rechercheergebnisse zu dem Treffen in einer Potsdamer Villa veröffentlicht. Daran teilgenommen hatten im November auch einzelne AfD-Funktionäre sowie einzelne Mitglieder der CDU und der erzkonservativen Werteunion.
Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass er dort über «Remigration» gesprochen hatte. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Laut Correctiv-Recherche nannte Sellner drei Zielgruppen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht - und «nicht assimilierte Staatsbürger».