"Glückstüten" Bei Lidl: Das steckt hinter dem neuen Verkaufskonzept des Discounters
Autor: Redaktion
Kopenhagen, Samstag, 09. November 2019
Viele Nahrungsmittel, die leicht verbeult sind oder kurz vor dem Verfallsdatum stehen, werden in Lebensmittelläden aussortiert oder von Kunden nicht gekauft. Dadurch kommt es zu einer enormen Lebensmittelverschwendung. Lidl möchte mit seinen "Glückstüten" nun dagegen ankämpfen.
"Glückstüten" bei Lidl: Wenn Lebensmittel von der Form oder vom Aussehen her nicht der Norm entsprechen, dann werden sie häufig weggeworfen. Dies sorgt dafür, dass jährlich etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeschmissen werden. Das sind laut einer FAQ-Studie circa ein Drittel der Nahrungsproduktion für den Menschen.
121 Lidl Filialen in Dänemark wollen "Glückstüten" verkaufen
In Dänemark wollen nun 121 Lidl-Filialen gegen die Verschwendung vorgehen, wie chip.de berichtet. Ab dem 18. November 2019 werden in den Filialen sogenannte "Glückstüten" verkauft. Die Tüten enthalten Ware, die entweder nahe am Haltbarkeitsdatum liegt oder nicht mehr ganz so frisch oder verbeult aussieht. Sie würde normalerweise weggeschmissen werden.
Je nach Tageszeit variieren die Inhalte der "Glückstüten". Geplant sind Tüten, die primär Obst und Gemüse oder trockene Lebensmittel wie Reis, Zucker oder Tee enthalten. Zur späteren Stunde sollen auch Wurst- oder Fleischwaren vergünstigt erhältlich sein.
Laut chip.de wird das Ziel verfolgt, mindestens 150.000 der "Glückstüten" zu verkaufen. Preislich liegen diese etwa bei vier Euro pro Tüte. Lidl gibt an, dass der Warenwert sich auf etwa 12 Euro pro Tüte beläuft.
"Too good to go": Die treibende Kraft hinter den Lidl-"Glückstüten"
Die treibende Kraft hinter den "Glückstüten" ist jedoch nicht Lidl. Das Konzept der Lebensmittelrettung stammt von "Too good to go" - eine Organisation, die es sich zur Aufgabe macht, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Mithilfe von verschiedenen technikbegeisterten Unternehmern und Unternehmerinnen aus ganz Europa entwickelten sie eine App, mit der Lebensmittel vor der Mülltonne bewahrt werden können.
Das Prinzip ist einfach: Die App zeigt Läden in der Umgebung an, die überschüssige oder leicht beschädigte Waren noch vergünstigt verkaufen wollen, anstatt sie wegzuschmeißen. Der Kauf der Lebensmittel passiert über die App, "Too good to go" bekommt eine Provision und die geretteten Lebensmittel können im Laden der Wahl abgeholt werden.