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Gegensätzliche Corona-Regeln in einem Dorf: "Absurdistan" mitten in Deutschland


Autor: Robert Wagner

Krummesse, Freitag, 16. April 2021

An sich schnell ändernde Corona-Regeln haben sich mittlerweile fast alle Bürger Deutschlands gewöhnen müssen. Doch im kleinen Krummesse gelten gleichzeitig gleich zwei unterschiedliche Regelwerke.
An sich schnell ändernde Corona-Regeln haben sich mittlerweile fast alle Bürger Deutschlands gewöhnen müssen. Doch im kleinen Krummesse gelten gleichzeitig gleich zwei unterschiedliche Regelwerke.


In dem einen Landkreis sind die Corona-Regelungen anders, als im Nachbarkreis. Die Corona-Maßnahmen ändern sich von Woche zu Woche. Wer diese Situation unbefriedigend und chaotisch findet, war wohl noch nicht im schleswig-holsteinischen Krummesse. 

In dem Ort, in dem nicht einmal 3000 Menschen leben, gelten gleich zwei Corona-Regelwerke. Zu der absurden Situation kam es, weil Krummesse teilweise zu Lübeck und teilweise zum Herzogtum Lauenburg gehört. Im Lübecker Teil wohnen 1000, im Lauenburger Teil 1800 Menschen. 

In Lübeck - wo die 7-Tage-Inzidenz nur bei 62 liegt - darf sogar die Außengastronomie öffnen. Im Herzogtum Lauenburg allerdings gibt es eine Inzidenz von über 150 - und damit die Notbremse. Im Lauenburger Teil von Krummesse bleibt daher die Außengastronomie geschlossen, und Bewohner dürfen  höchstens einen weiteren Menschen treffen.

Zuerst hatte der NDR über ungewöhnliche Situation in Krummesse berichtet. Die Regelungen seien demnach  nur schwer zu kontrollieren und noch schwieriger zu verstehen. Trotzdem versuchten die Einwohner, der Sache mit Humor zu begegnen. Der NDR zitiert den Bürgermeister von Krummesse, Hans-Peter Fiebelkorn, mit den Worten: "Da sagt der eine zum anderen: Wir grillen, machen Lagerfeuer im Garten, und du darfst hier von dieser Ecke zugucken."