Druckartikel: Gefährlicher Tand

Gefährlicher Tand


Autor: Matthias Litzlfelder

Bamberg, Montag, 23. März 2015

In Europa taucht nach wie vor giftiges Spielzeug aus China auf. Doch mit Chemikalien belastete Kleidung ist ein noch größeres Problem, meint unser Kommentator.
Eine zerschnittene Puppe aus China in einem Labor des TÜV: Nach einem Bericht der EU bergen Spielsachen aus China oft Gefahren. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa


Puppen oder Plastikspielzeug kommen heute überwiegend aus Asien, selbst, wenn der Name eines deutschen Herstellers draufsteht. Der Preis für das Fertigen in Niedriglohnländern wie China sind aber nach wie vor Produkte, die mit giftigen Chemikalien belastet sind, wie der jüngste Jahresbericht der EU-Kommission wieder zeigt.
Deswegen alle Produkte aus China prinzipiell zu verdammen, wäre falsch. 2500 riskante Teile wurden 2014 in Europa aus dem Verkehr gezogen. Verglichen mit der Zahl der Importgüter chinesischer Hersteller eine überschaubare Größe. Der Verbraucher sollte vielmehr seiner Nase folgen. Oftmals verrät schon der Geruch eines Spielzeugs, dass es besser nicht in Kinderhände oder -münder gelangen sollte.
Ist bei Spielsachen für den Nachwuchs vielleicht noch eine gewisse Sensibilität vorhanden, so hört diese bei der eigenen Kleidung oft auf.

Die Deutschen achten heute verstärkt auf Sicherheit im Auto und niedrige Verbrauchswerte ihres Wagens. Welche Stoffe in T-Shirts, Hosen oder Mützen enthalten sind, juckt sie erst einmal wenig. Dabei sind Weichmacher und krebserregende Stoffe in Kleidungsstücken häufiger zu finden, als gedacht. Das Problem: Der Preis ist bei Textilien kein Kriterium für die Schadstoffbelastung. Auch teure Marken sind gefährlich.