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Nordrhein-Westfalen: Rätsel um Leichen aus Maisfeld - Identitäten der Toten geklärt


Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa

Gronau (Westfalen), Freitag, 25. Oktober 2024

Jetzt ist geklärt, wer nach Leichenfunden in Gronau die beiden Opfer sind. Sie stammen aus der Nähe von Danzig in Polen. Aber es gibt weiter offene Fragen.
Polizeibeamte der kriminaltechnischen Untersuchungsstelle (KTU) stehen am Rande eines Maisfeld, wo am 8. September 2024 zwei vergrabene männliche Leichen gefunden wurden.


Update vom 25. Oktober 2024: Chemische Stoffe an Kleidung der Toten gefunden

Im Fall der beiden Leichen, die vergraben in einem Maisfeld bei Gronau im westlichen Münsterland entdeckt worden sind, sind jetzt die Identitäten der zwei Opfer geklärt. Laut gemeinsamer Mitteilung von Staatsanwaltschaft Münster und der Polizei handelt es sich bei dem zweiten Toten um einen 23-jährigen Mann aus Polen. Er kannte das erste Opfer, einen 25-Jährigen, und stammt ebenfalls aus der Region rund um Danzig. Die Polizei in Münster wurde von der Mutter des Mannes kontaktiert. Ein DNA-Abgleich der Leiche mit einer Speichelprobe der Mutter hat die Identität bestätigt.

Die Identität des ersten Opfers ist seit Ende September bekannt. Familienangehörige erkannten eine auffällige Tätowierung an der Leiche und meldeten sich bei der Polizei. Auch die Todesursache war zunächst unklar. Die Obduktion der Leichen Anfang September ergab keine Hinweise auf die Todesart. Laut Mitteilung von Freitag (25. Oktober 2024) wurden geringe Mengen chemischer Stoffe, die zur Herstellung von synthetischen Drogen eingesetzt werden, an den Leichen und der Kleidung festgestellt. Spuren von Kokain und Amphetamin wurden ebenfalls entdeckt.

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Unklar bleibt, ob diese Stoffe den Tod der Männer verursacht haben. Nach früheren Berichten soll sich der 25-Jährige auch in den Niederlanden aufgehalten haben. Am 8. September hatte der Hund zweier Spaziergängerinnen am Rande eines Maisfeldes im nordrhein-westfälischen Gronau einen Stiefel ausgebuddelt. Die Polizeibeamten, die daraufhin gerufen wurden, entdeckten die Überreste der zwei vergrabenen Toten.

Ursprungsmeldung vom 10. September 2024: Hund gräbt Stiefel aus - dieser führt Polizei zu grausigem Fund 

Grausiger Fund in Nordrhein-Westfalen: Ein Hund hat am Rande eines Maisfelds in Gronau einen Stiefel ausgebuddelt - daraufhin haben Polizisten dort zwei vergrabene Leichen gefunden.

Wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft Münster mitteilten, hatten zwei Spaziergängerinnen, die mit dem Hund unterwegs waren, die Polizei alarmiert. Die Beamten entdeckten danach am Sonntagabend die Überreste von zwei männlichen Toten in einem angrenzenden Erdstück. 

"Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang", sagte die Leiterin der Mordkommission, Julika Böhlendorf. Die Identität der Männer sei noch unklar. Bei der Obduktion wurde keine Todesursache ermittelt. Die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung stehen laut Mitteilung noch aus. Wann die Männer getötet worden seien und wie lange die Leichen schon an der Stelle gelegen hätten, sei noch nicht geklärt, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt.

Noch keine Todesursache ermittelt - Zwei Männerleichen bei Maisfeld gefunden

Am Tag nach dem grausigen Fund suchten Kriminaltechniker in weißen Anzügen neben dem Feld im Stadtteil Epe weiter nach Spuren, auch ein kleiner Bagger war im Einsatz. Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks (THW) standen bereit, um den Bereich - falls nötig - auszuleuchten oder mit Zelten vor Regen zu schützen. Der Fundort ist abgelegen, das nächste Haus nur in der Ferne zu sehen. 

"Wir hatten Mantrailer-Hunde und eine Drohne im Einsatz. Zudem ist das Erdreich ausgekoffert worden, um gegebenenfalls weitere Spuren zu finden", sagte Böhlendorf. Die Polizei hofft jetzt auf Zeugen, die in den vergangenen Wochen in der Gegend verdächtige Beobachtungen gemacht haben.