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Flug-Gebühren in Deutschland zu teuer: Lufthansa-Chef rechnet mit weiteren Streichungen von Flügen


Autor: Nadine Wüste, Agentur dpa

Berlin, Sonntag, 13. Oktober 2024

Ryanair und Eurowings haben bereites zahlreiche Flüge aus ihrem Programm in Deutschland genommen. Durch massive Kostenerhebungen rechnet Lufthansa-Chef Spohr damit, dass weitere Fluggesellschaften folgen werden.
Bereits seit Monaten klagt die Luftfahrtbranche über hohe Ausgaben wie Fluggebühren, die seit Mai erhöhte Luftverkehrssteuer sowie Gebühren für Sicherheitskontrollen und Flugsicherung.


Lufthansa-Chef Carsten Spohr erwartet, dass die Flugpläne der Luftfahrtindustrie in Deutschland weiter eingeschränkt werden. "Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts", äußerte Spohr im Gespräch mit der "Bild am Sonntag".

"Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen." Zuletzt hatten sowohl der irische Billigflieger Ryanair als auch die Lufthansa-Tochter Eurowings zahlreiche Flüge aus dem Programm genommen. Beide Fluggesellschaften führen die hohe Kostenbelastung an deutschen Flughäfen als Grund für die Streichungen an.

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Bereits seit Monaten klagt die Luftfahrtbranche über hohe Ausgaben wie Fluggebühren, die seit Mai erhöhte Luftverkehrssteuer sowie Gebühren für Sicherheitskontrollen und Flugsicherung. Spohr bemängelte, dass bereits weitere staatliche Regulierungen in Planung seien: "Für die nächsten Jahre sind bereits weitere nationale Alleingänge beschlossen - zum Beispiel eine Beimischungsquote für E-Fuels, die es jedoch in ausreichender Menge noch gar nicht gibt. In der Folge sinkt im internationalen Vergleich die Anbindungsqualität vieler wichtiger Wirtschaftsregionen."

Bei E-Fuels handelt es sich um synthetische Kraftstoffe auf Kohlenstoffbasis, die helfen sollen, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß der Flugzeuge zu verringern. Der Branchenverband BDL setzt sich dafür ein, dass die Einnahmen aus der erhöhten Luftverkehrssteuer zur Förderung alternativer Flugkraftstoffe genutzt werden sollen. Er verweist dabei auf den Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung, in dem es heißt: "Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer werden wir für die Förderung von Produktion und Einsatz von CO2-neutralen strombasierten Flugkraftstoffen sowie für Forschung, Entwicklung und Flottenmodernisierung im Luftverkehr einsetzen."

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