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Einmaliger Feiertag am 8. Mai 2025 - wer sich darauf freuen darf


Autor: Robert Wagner, Stefan Lutter

Deutschland, Freitag, 02. Mai 2025

Feiertage in Deutschland sind oft von regionalen Traditionen geprägt. In wenigen Tagen findet ein einmaliger gesetzlicher Feiertag statt, um historische Ereignisse zu würdigen - doch nur in einem Bundesland.
Am 8. Mai 2025 wird ein einmaliger Feiertag begangen, um den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs zu würdigen.


Dein Wohnort kann entscheidend dafür sein, wie viele Feiertage du hast. Denn in Deutschland gibt es je nach Bundesland mehr oder weniger gesetzliche Feiertage. Doch nicht nur das: Manchmal gibt es auch innerhalb der Bundesländer Unterschiede. So gilt in Bayern Mariä Himmelfahrt nur in einem Teil der Gemeinden als Feiertag. Der Grund: In Deutschland sind Feiertage nicht zentral geregelt, sondern liegen in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer. Dadurch ergibt sich eine große Vielfalt, sowohl in der Anzahl der Feiertage als auch in deren Bedeutung.

Während einige Feiertage bundesweit gelten, wie der Tag der Deutschen Einheit oder Weihnachten, gibt es zahlreiche regionale Feiertage, die nur in bestimmten Bundesländern gefeiert werden. In Berlin hat man dabei traditionell in die Röhre geschaut: Mit nur neun Tagen bildete das Bundesland deutschlandweit das Schlusslicht. Erst mit der Einführung des Internationalen Frauentags (8. März) als gesetzlichem Feiertag kam auch die Hauptstadt auf 10 Feiertage. In diesem Jahr sind es sogar 11. Denn Berlin hat als einziges Bundesland zu einem anderen Termin einen gesetzlichen Feiertag eingeführt.

Tag der Befreiung: Einmaliger Feiertag steht bevor - doch nur für ein Bundesland 

Dabei gilt der Feiertag aber nur in diesem Jahr: Am 8. Mai 2025 wird in Berlin ein einmaliger gesetzlicher Feiertag begangen, um den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs zu würdigen. Der einmalige Feiertag wurde bereits im 2023 vom Berliner Senat beschlossen, um die historische Bedeutung dieses Datums hervorzuheben. Bereits 2020 wurde der 8. Mai in Berlin zum 75. Jahrestag des Kriegsendes einmalig als Feiertag begangen. Schulen, Behörden und die meisten Geschäfte in der Hauptstadt bleiben nun auch am Donnerstag, 8. Mai 2025, geschlossen, und Arbeitnehmer erhalten einen zusätzlichen freien Tag.

"Ein friedliches Zusammenleben der Völker ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Die jüngste Geschichte zeigt, dass Kriege auch in Europa nicht dauerhaft ausgeschlossen sind", hatte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) damals zu dem Vorstoß erklärt. "Dieses Bewusstsein soll im Jahr 2025 anlässlich des 80. Jahrestages der Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Europa durch einen Feiertag besonders gewürdigt werden." Der 8. Mai 1945 markiert das Ende der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland und den Beginn eines neuen demokratischen Europas. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endete der Zweite Weltkrieg in Europa offiziell. Der Berliner Feiertag dient daher nicht nur der Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch als Mahnung, die Werte von Frieden und Demokratie zu schützen. 

Befreiung vom Nationalsozialismus: Ist ein deutschlandweiter Feiertag möglich?

Während Berlin mit diesem Schritt ein Zeichen setzt, gibt es weiterhin Überlegungen, den 8. Mai auch in anderen Teilen Deutschlands als gesetzlichen Feiertag einzuführen. Kritiker argumentieren jedoch, dass ein zusätzlicher Feiertag nicht automatisch zu einem bewussteren Umgang mit der Geschichte führt. Befürworter sehen in diesem Tag jedoch eine Gelegenheit, die Erinnerungskultur zu stärken und die Bedeutung des demokratischen Neuanfangs zu betonen.

Der 8. Mai wurde bereits von verschiedenen Seiten als deutschlandweiter Feiertag ins Spiel gebracht. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte sich bereits mehrfach für einen gesetzlichen Feiertag am 8. Mai eingesetzt. Im vergangenen Jahr hatte die DGB-Jugend von der Bundesregierung die Einführung des 8. Mai als "Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkrieges" gefordert - vergebens. 

Tatsächlich ist der 8. Mai in einigen Bundesländern wie Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen Gedenktag - ein offizieller Feiertag ist er dort jedoch nicht. Anders sieht das im europäischen Ausland aus: In Frankreich, Slowakei und Tschechien ist der 8. Mai Feiertag. 

Große Unterschiede in Deutschland - Augsburg Spitzenreiter bei Feiertagen

In Deutschland hat sich derweil bisher keine Mehrheit für einen gesetzlichen Feiertag am 8. Mai gefunden. Der 8. Mai steht damit aber nicht alleine. Auch andere Feiertage in Deutschland gelten nur in wenigen Bundesländern. Dazu gehört der bereits angesprochene Weltfrauentag, der neben Berlin nur in Mecklenburg-Vorpommern als Feiertag existiert. 

Die Unterschiede in der Feiertagsregelung spiegeln oft die kulturelle und religiöse Prägung der jeweiligen Region wider. In katholisch geprägten Bundesländern wie Bayern oder dem Saarland sind Feiertage wie Fronleichnam oder Mariä Himmelfahrt gesetzlich frei, während diese in protestantisch geprägten Regionen keine Bedeutung haben. Diese Unterschiede können auch wirtschaftliche Auswirkungen haben, da Feiertage oft mit einem Arbeitsverbot für viele Branchen verbunden sind.

Thüringen begeht dabei als einziges Bundesland den Weltkindertag am 20. September als Feiertag, während Sachsen als einziges Bundesland noch am Buß- und Bettag festhält. Die meisten Feiertage bundesweit haben in Deutschland übrigens die Einwohner von Augsburg: Für die Augsburger und Augsburgerinnen kommen zu den eh schon übrigen 12 Feiertagen in Bayern noch Mariä Himmelfahrt und das Augsburger Friedensfest am 8. August. 

Feiertage 2025 nach Anzahl und Bundesland 

Bayern ist bekannt dafür, die meisten Feiertage zu haben, während nördliche Bundesländer wie Hamburg oder Bremen vergleichsweise wenige gesetzliche Feiertage anbieten. Hier sind die Feiertage der einzelnen Bundesländer im Jahr 2025 - die Liste berücksichtigt regionale Besonderheiten, wie etwa Mariä Himmelfahrt nur in katholischen Gebieten oder den Buß- und Bettag nur in Sachsen. 

  • Bayern (13 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Heilige Drei Könige (6. Januar), Karfreitag (18. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstmontag (9. Juni), Fronleichnam (19. Juni), Mariä Himmelfahrt (15. August, nur in katholischen Regionen), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), Allerheiligen (1. November), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).
  • Baden-Württemberg (12 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Heilige Drei Könige (6. Januar), Karfreitag (18. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstmontag (9. Juni), Fronleichnam (19. Juni), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), Allerheiligen (1. November), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).
  • Saarland (12 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Heilige Drei Könige (6. Januar), Karfreitag (18. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstmontag (9. Juni), Fronleichnam (19. Juni), Mariä Himmelfahrt (15. August), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).
  • Sachsen (11 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Karfreitag (18. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstmontag (9. Juni), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), Reformationstag (31. Oktober), Buß- und Bettag (19. November), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).
  • Thüringen (11 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Karfreitag (18. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstmontag (9. Juni), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), Reformationstag (31. Oktober), Weltkindertag (20. September), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).
  • Berlin (11 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Internationaler Frauentag (8. März), Karfreitag (18. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstmontag (9. Juni), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember), einmaliger Feiertag am 8. Mai (Tag der Befreiung).
  • Nordrhein-Westfalen (11 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Karfreitag (18. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstmontag (9. Juni), Fronleichnam (19. Juni), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), Allerheiligen (1. November), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).
  • Brandenburg (10 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Karfreitag (18. April), Ostersonntag (20. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstsonntag (8. Juni), Pfingstmontag (9. Juni), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).
  • Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen (10 Feiertage): Neujahr (1. Januar), Karfreitag (18. April), Ostermontag (21. April), Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt (29. Mai), Pfingstmontag (9. Juni), Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember), 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember).

Die Diskussion um Feiertage wird regelmäßig belebt, etwa durch die Einführung neuer Feiertage wie des Weltfrauentags in Berlin. Solche Änderungen zeigen, dass Feiertage nicht nur historische oder religiöse Wurzeln haben, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen widerspiegeln können. Gleichzeitig bleibt die Frage der Gleichbehandlung von Arbeitnehmern in unterschiedlichen Bundesländern ein wiederkehrendes Thema in der politischen Debatte. 

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