Eine täuschend echt aussehende Blitzer-Attrappe sorgt für Gesprächsstoff: Der falsche Blitzer steht im baden-württembergischen Landkreis Tuttlingen am Ortsausgang von Frittlingen - auf einem Firmengrundstück. Wer ihn dort hingestellt hat, ist nach Angaben eines Polizeisprechers noch unklar. Zuerst hatte der Schwarzwälder Bote berichtet.

Der Eigentümer des Grundstücks nahe Rottweil ist jedenfalls sehr angetan. Er möchte das gute Stück vorerst nicht entfernen. Und Menschen aus dem Ort sind richtig froh - Autofahrer bremsen nun und fahren viel vorsichtiger, sagte Anwohnerin Raluca Thomas.

Fake-Blitzer macht prima Job

Die fein säuberlich einbetonierte Fake-Blitzersäule leistet hervorragende Arbeit, sagte Thilo Wenzler, auf dessen Firmengelände an der Grundstücksgrenze der Blitzer steht. "Es ist wirklich viel sicherer geworden hier und ich kann das nur begrüßen." Die an der Stelle sehr gerade verlaufende Straße lädt geradezu zum Rasen ein: Im morgendlichen Berufsverkehr würden manche Autofahrer mit 100 Kilometern pro Stunde dort entlangfahren.

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Frühere Bemühungen, einen offiziellen Blitzer dort aufstellen zu lassen, waren nicht erfolgreich. Die Attrappe hat sich Wenzler genau angeschaut: Im Inneren der Säule befindet sich kein Blitzgerät - sondern ein leeres Gurkenglas.

Es sei nicht per se strafbar, einen Fake-Blitzer aufzustellen, sagte der Sprecher der Polizei. Solange es sich lediglich um eine harmlose Nachbildung handele, die den Verkehr nicht gefährde und keine behördliche Funktion vortäusche, handle es nicht um einen Verstoß. 

Polizei prüft mögliche rechtliche Konsequenzen

"Es ist keine unbedingt gute Idee, einen Fake-Blitzer aufzustellen. Je verwechslungsfähiger er ist, je ähnlicher er ist, desto eher ist es so, dass man mit dem Gericht Schwierigkeiten bekommt", sagt der Heidenheimer Fachanwalt für Verkehrsrecht, Ralf Sakowski. Zu klären sei, inwieweit der Blitzer den Straßenverkehr beeinträchtige. Wenn der Fake-Blitzer den Straßenverkehr beeinträchtige, helfe es nicht, dass er auf einem Privatgrundstück stehe.

Das Polizeirevier Spaichingen prüfe derzeit die Sachlage im Hinblick auf mögliche rechtliche Konsequenzen. Letztlich muss das Ordnungsamt entscheiden, wie es mit dem falschen Blitzer weitergeht. Für die Betroffenen im Ort wie etwa Anwohner Fabian Wühr ist die Sache klar. "Stehen lassen!", sagt er.