Fahrplanwechsel bei der Bahn – Was sich für Reisende ändert
Autor: Fabian Nitschmann, dpa
, Freitag, 26. Sept. 2025
Am 14. Dezember passt die Bahn ihren Fahrplan an. Strecken mit hoher Nachfrage werden gestärkt - dafür an anderer Stelle Fahrten weggelassen. Außerdem gibt es eine Premiere zu feiern.
Die Deutsche Bahn setzt ab Mitte Dezember auf mehr und schnelleren Zugverkehr zwischen den großen Städten, während in der Fläche einige Verbindungen wegfallen. Unter anderem wird das ICE-Sprinter-Netz ausgebaut: Künftig gibt es eine solche Verbindung auch zwischen Berlin und Stuttgart, wie die Bahn mitteilte.
Zwischen Hamburg und Frankfurt sowie zwischen München und Berlin sollen künftig mehr Sprinter fahren. Die Sprinter sind bei den Fahrgästen beliebt, weil sie wenige Unterwegshalte haben und daher kürzere Fahrzeiten versprechen.
Einige schwach nachgefragte Verbindungen könne die DB angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit hohen Kostensteigerungen nicht mehr anbieten, teilte der Konzern mit. Dazu gehört die Verbindung zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena. Dort wird die Zahl der täglichen Fernfahrten pro Richtung von fünf auf zwei reduziert. Teilweise seien auf dieser Strecke nur zehn Prozent der Sitzplätze belegt, hieß es. In Lübeck und Berchtesgaden wird ab dem Fahrplanwechsel kein Fernverkehrszug mehr halten.
DB konzentriert sich auf Strecken mit hoher Nachfrage
«Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an. Wir bauen unseren Fahrplan mit Blick auf Nachfrage und Kapazität auf dem Schienennetz gezielt aus», sagte der für den Fernverkehr zuständige Bahn-Vorstand Michael Peterson laut Mitteilung. Das Angebotsvolumen bleibe insgesamt konstant.
Der Fokus auf die nachfragestarken Strecken zeigt sich auch beim Halbstundentakt: Der Bahn zufolge wird das Streckennetz, auf dem künftig etwa alle halbe Stunde ein Hochgeschwindigkeitszug fährt, von 900 auf 2.300 Kilometer vergrößert.
Vereinheitlichung soll System stabilisieren
Auf den wichtigsten ICE-Linien wird die Bahn Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte und Fahrplantakte vereinheitlichen. «Auch sollen möglichst alle Fahrten der Linien jeweils mit derselben ICE-Baureihe erfolgen», teilte der Konzern mit. Ziel ist es, das System so weniger komplex und in der Folge verlässlicher zu machen. Das Grundprinzip entspreche dem von S-Bahn-Systemen.
Das führt aber auch dazu, dass einige lange Direktverbindungen künftig wegfallen wie etwa Hamburg-Hannover-Kassel-Wien, die Fernverkehrsanbindung von Lübeck und Direktverbindungen in Kiel.