Fahrplan für die neuen Fleischkennzeichnungen
Autor: Sascha Meyer, dpa
, Freitag, 05. Januar 2024
Beim Blick in die Kühltheken sollen Verbraucherinnen und Verbraucher bald zusätzliche Informationen auf Lebensmitteln finden - zur Herkunft von Fleischwaren schon in wenigen Wochen.
Beim Fleischkauf im Supermarkt und in Metzgereien sollen Kundinnen und Kunden mehr Klarheit bekommen - nämlich dazu, woher Koteletts und Schnitzel stammen und wie die Schweine einmal gehalten wurden.
Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) hat dazu zwei neue Kennzeichnungen ins Gesetzblatt gebracht, nun soll auch die praktische Umsetzung folgen. Bereits ab 1. Februar gelten in den Kühltheken erweiterte Pflichtangaben zum Herkunftsland. Und für das künftige staatliche Tierhaltungslogo gibt es einen Fahrplan bis 2025.
Auf Packungen sind schon jetzt diverse Kennzeichnungen und Siegel zu sehen. Dabei interessiert es viele Verbraucherinnen und Verbraucher stark, zu welchen Bedingungen Lebensmittel hergestellt werden. So halten 85 Prozent Angaben zu den Haltungsbedingungen von Tieren für wichtig oder sehr wichtig, wie eine kürzlich vorgestellte Umfrage im Auftrag des Ministeriums ergab. Angaben zur Herkunft von Produkten etwa mit dem Land oder der Region nannten demnach 82 Prozent.
Die erweiterte Herkunftskennzeichnung
Informationen zum Herkunftsland der Tiere werden jetzt für mehr Fleischwaren zur Pflicht. Özdemir regelt das national, nachdem eine in Aussicht gestellte EU-weite Lösung ausblieb. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten so auch regionale Wertschöpfung und hohe Umwelt- und Tierschutzstandards unterstützen, sagte der Grünen-Politiker bereits zur Billigung der Verordnung im Sommer im Bundesrat.
- In Supermärkten, Metzgereien, Hofläden und auf Wochenmärkten werden Pflichtkennzeichnungen zum Herkunftsland auch auf unverpacktes Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel ausgedehnt. Bei verpackter Ware gilt das schon, ebenso bei unverpacktem Rindfleisch.
- Anzugeben sind Aufzucht- und Schlachtland, und zwar mit kleinen Schildern an der Ware oder auch an Bildschirmen. Also zum Beispiel: «Aufgezogen in: Frankreich. Geschlachtet in: Deutschland», wie das Ministerium erläuterte. Waren Geburt, Aufzucht und Schlachtung in einem einzigen Staat, kann es heißen «Ursprung: Deutschland».
- Wird überwiegend Fleisch gleicher Herkunft verkauft, reicht auch ein allgemeiner Hinweis im Laden. Also etwa ein gut sichtbarer Aushang: «Unser gesamtes Schweinefleisch in der Theke hat den Ursprung Deutschland.»