Extreme Unwetter am Freitag: Meteorologe warnt vor dem "großen Knall" über Deutschland
Autor: Redaktion
Deutschland, Freitag, 20. Mai 2022
Nachdem die schweren Unwetter am Donnerstag größtenteils glimpflich abgelaufen sind, kommt es laut Wetterexperte Dominik Jung am heutigen Freitag zum "großen Knall": Der Meteorologe warnt vor extremen Unwettern in Teilen Deutschlands. Die Lage sei unklar bis chaotisch, aber Fakt sei: "Es wird irgendwo heftig zur Sache gehen".
- Meteorologe: "Extreme Unwetter" am heutigen Freitag über Deutschland
- Gewitter, Hagel, Platzregel, Orkanböen erwartet
- Superzellen-Gefahr am Freitag
- Wetter im Mai: "Große Hitze, schwere Unwetter" - als wäre man im Hochsommer
"Was für eine extreme Wetterwoche mitten im Mai", urteilt Wetterexperte Dominik Jung. "Hört man sich aktuell Wetterberichte an, so könnte man meinen, man sei mittendrin im Hochsommermonat Juli oder August. Große Hitze, schwere Unwetter. Dabei sind wir erst mitten im 'Wonnemonat' Mai." Nach den Unwettern im Westen und Süden Deutschlands am Donnerstag, die glücklicherweise ohne größere Schäden abliefen, erwartet Meteorologe Jung für Freitag "den großen Knall" mit extremen Unwettern in einigen Landesteilen. Stellenweise kann es zu Hagel, Platzregen und Orkanböen kommen. Sogar die Bildung von Tornados sei möglich, so Jung. Tipp: So kannst du die Gewitter-Entfernung einfach berechnen - wie weit ist es noch weg?
Unwetter-Warnung für Freitag: "Es wird heftig zur Sache gehen!"
Die für die aktuelle Jahreszeit rekordverdächtige Hitze ende am Freitag ab den Mittagsstunden "mit einem heftigen Wums", so Wetterexperte Jung. "Gewittertief Emmelinde zieht einmal von West nach Ost über Deutschland hinweg." Die Wettermodelle seien allesamt in Alarmbereitschaft, doch die Prognosen seien teilweise "erstaunlich". Laut Jung sagte das französische Wettermodell AROME eine Schneise der Verwüstung mit Böen von über 200 km/h einmal quer über Deutschland vorher. "Diese Rechnung war aber schnell wieder verschwunden." Trotzdem rechne dieses Modell auch heute mit heftigen Orkanböen. Auch das deutsche Wettermodell rechnet mit Orkanböen. Trotz der Ungenauigkeiten ist sich Jung sicher: "Fakt ist: Es wird irgendwo heftig zur Sache gehen, kurz, aber es kann ordentlich krachen!"
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Am Freitagvormittag gelten für weite Teile Deutschlands Vorwarnungen zur Unwetterwarnung, erklärt Jung. "Ab 12 Uhr heute Mittag erreicht das Gewittertief Emmelinde den Westen Deutschlands und zieht dann einmal quer über Deutschland hinweg. Orkanböen, großer Hagel und Sturzregen sind möglich. Dabei gilt: Es wird nicht jeden treffen, aber dort wo ein Unwetter ablädt, kann es heftig werden. Das ganze dauert meist nur 1 bis 2 Stunden, dann ist es vorbeigezogen."
Der Meteorologe warnt: "Besonders die Sturm- und Orkanböen können Schäden verursachen. Bäume stürzen um, können Straßen und Bahnschienen blockieren. Die Bäume tragen aktuell schon ihr volles Laubkleid, da haben Sturm- und Orkanböen leichtes Spiel, wenn sie mit voller Wucht in die Bäume wehen. Selbst die Bildung von Tornados ist bei dieser Wetterlage möglich. Die Betonung liegt dabei auf möglich. Sie können auftreten, müssen aber nicht, sie können auch über unbewohnten Gebiet auftreten und keiner bekommt etwas mit. Das wäre dann auch besser so."
Höchste Warnstufe: Heute extreme Unwetter möglich
"Das Gewittertief zieht über Nachmittag weiter bis in den Osten", erklärt Dominik Jung. "Zum Abend kommt es dann in Berlin und Brandenburg an. Auch dort kann es Unwetter geben. Es sind heute auch extreme Unwetter möglich. Das wäre die höchste Warnstufe."
Dieses Unwetter sei jedoch nicht mit den Unwettern im Juli 2021 zu vergleichen. Damals sei schon Tage vorher klar gewesen, wo das riesige Dauerregenband liegen werde. Dieses Mal handele es sich um regional eingelagerte Gewitter. Die könne man im Vorfeld nur schwer auf einen Punkt genau lokalisieren.