"Trotzdem sollte auch diese Wetterlage nicht unterschätzt werden. Sie ist in den betroffenen Regionen lebensgefährlich“, so Diplom-Meteorologe Dominik Jung.
Eine gute Nachricht: Es wird ruhiger und schöner
"Morgen wird es wieder ruhiger und schöner", prognostiziert Jung. "Die Sonne kann sich wieder durchsetzen, die schwülen Luftmassen sind verschwunden. Heute Nachmittag kann es im Südwesten bis zu 34 Grad geben. Morgen erwarten wir dort maximal noch um die 25 Grad. Das ist für die Jahreszeit auch noch warm genug."
Auch der Sonntag sei meist schön bei einem Mix aus Sonne und Wolken, es werden bis zu 27 Grad erwartet. Zum Montag drohe dann aber neue schwüle Luft und auch eine neue Gewitterlage. "Im Tagesverlauf ziehen aus Südwesten neue Gewitter heran, teilweise auch wieder mit Unwetterpotential."
Ab Dienstag gehe es leicht wechselhaft weiter. Die Höchstwerte lägen dann um 16 bis 24 Grad.
"Bisher ist der Monat 3,3 Grad wärmer als das 30-jährige Klimamittel", erklärt Dominik Jung. "Es ist damit einer der wärmsten Mai-Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Am Donnerstag (19.05.2022) gab es den bisher heißesten Tag des Jahres: 32,9 Grad wurden in Waghäusel gemessen. Heute könnten es im Südwesten sogar bis zu 34 Grad werden."
Ursprüngliche Meldung: Wetterprognose für die nächsten Tage - Sturzregen und Überschwemmungs-Gefahr
"Bis zu 34°C im Wonnemonat Mai! Das ist schon eine Hausnummer", schreibt Wetterexperte Jung. Dazu gibt es in dieser Woche immer wieder Platzregen mit Sturzflutgefahr. Wie immer, wird es dabei nicht jeden treffen. Viele kommen darum herum, bei anderen läuft der Keller aufgrund des Starkregens voll. Dazu ist es warm bis heiß und es wird zunehmend schwül und unerträglich - eine Wetterlage wie im Hochsommer.
Am Donnerstag und Freitag werden im Westen und Südwesten über 30 Grad erreicht. Mit der Hitze kommen dann auch die Blitze. Besonders am Donnerstag und Freitag können die Unwetter im Westen heftig werden. Stellenweise werden besonders von Nordrhein-Westfalen bis nach Hessen und Rheinland-Pfalz heftige Unwetterentwicklungen berechnet. Jung sprach in diesem Fall von einer "ausgewachsenenen Schwergewitterlage". Der Norden von Rheinland-Pfalz habe dabei ein erhöhtes Potenzial für Superzellen und das auch wieder rund um das Ahrtal. Allerdings betont Jung: "Bei dieser Lage handelt es sich um eine klassische Gewitterlage, die lokale Unwetter bringen kann, also kein flächiges Ereignis sein wird, wie die Flutkatastrophe im Juni vergangenen Jahres."
Die Unwetter können sich bereits am Donnerstag von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg bis nach Berlin und Brandenburg erstrecken. "Starkregen, Hagel und Sturmböen wären hier möglich. Auch die Bildung von Tornados kann dabei nicht ausgeschlossen werden." Der Schwerpunkt dieses Wetter soll über Nordrhein-Westfalen liegen und sich im Laufe des Abends weiter ausbreiten.
"Lebensgefährlich": Potenzial für Superzellen und Tornadogefahr am Freitag
Am Freitag dann soll es auch Franken treffen, dann werden die Mitte und der Norden von Deutschland betroffen sein. "Besonders am Freitag ist die Wetterlage lebensgefährlich. Bitte wachsam sein und die Unwetterwarnungen verfolgen", warnt Jung. Besonders in NRW seien Orkanböen um 120 bis 130 km/h möglich. Dort sollte man besonders wachsam sein.
Nach den neusten Berechnungen wird es zum Samstag und Sonntag wieder etwas kühler, wir blieben aber immer noch im Bereich sommerlicher Luftmassen. Große Kälte oder gar die verspäteten Eisheiligen sind nicht in Sicht. Vielleicht baut sich sogar ein neues Hochdruckgebiet auf. Eine längere nasse, kühle und sehr wechselhafte Wetterphase ist deutlich unwahrscheinlicher geworden“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met.
Der Mai sei aktuell bereits 3,1 Grad wärmer als das 30-jährige Klimamittel. Woche geht es sehr warm weiter und auch danach könnte es warm bleiben. Vor einigen Tagen wurde noch ab dem Wochenende eine deutliche Abkühlung auf unter 20 Grad berechnet. Davon ist kaum noch etwas geblieben. Wie erwartet hat mal wieder die "Verschieberitis“ eingesetzt in den Modellen. Jede Wetteränderung wird immer wieder schön weiter nach hinten weggeschoben. Daher scheint es nun möglich, dass sich die warme Wetterlage auf unbestimmte Zeit verlängern könnte.
Sind das bereits die Vorboten für den Hitzesommer 2022? "Nein", sagt Jung dazu klipp und klar. "Dem Sommer ist es total egal, wie der Mai verlaufen ist."
Wir werden alle sterben!
Ein paar werden schon übrigbleiben .