Trumps Zölle lassen Exporte in die USA einbrechen
Autor: Jörn Bender, dpa
, Montag, 08. Sept. 2025
US-Zölle bremsen Deutschlands Exporteure. Seit Monaten sind die Geschäfte auf dem wichtigsten Markt für «Made in Germany» rückläufig. Warum trotzdem Hoffnung auf eine Erholung der Industrie bleibt.
Die aggressive Zollpolitik der US-Regierung wird zunehmend zur Belastung für die Exportnation Deutschland. Im Juli fielen die Ausfuhren «Made in Germany» in die USA auf den tiefsten Stand seit Dezember 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
«Der vierte Rückgang in Folge mit unserem wichtigsten Handelspartner zeigt, wie sehr die US-Handelspolitik unsere Exporteure schmerzt», ordnete der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, ein. «Wir müssen es schaffen, neue Märkte zu erschließen und unsere Absatzwege weiter zu diversifizieren. Sonst werden wir im globalen Wettbewerb weiter an Boden verlieren.»
Schlechte Stimmung in der Exportwirtschaft
Auch die Stimmung trübt sich ein, wie das Ifo-Institut in seiner jüngsten monatlichen Umfrage feststellte: «In der Exportwirtschaft macht sich Ernüchterung breit», kommentierte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Ende August veröffentlichten Ergebnisse. «Ein Zollsatz von 15 Prozent von den USA ist zwar weniger als befürchtet, wird aber dennoch die Exportdynamik abschwächen.»
Seit dem 7. August gelten für die meisten Importe aus der Europäischen Union in die USA Zölle von 15 Prozent. Die Zölle für Stahl und Aluminium hatte US-Präsident Donald Trump Anfang Juni auf 50 Prozent hochgeschraubt.
Hoffnungsschimmer Industrieproduktion
Etwas Hoffnung macht Volkswirten, dass die deutsche Industrieproduktion vor allem wegen eines Anstiegs im Maschinenbau mit einem Plus ins dritte Quartal gestartet ist und zugleich der Rückgang im Juni deutlich geringer ausfiel als zunächst berechnet. «Der Zuwachs der Industrieproduktion lässt darauf hoffen, dass die Industrie im dritten Quartal wieder positiv zum Wachstum beiträgt», schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
Allerdings liegt die Produktion immer noch um mehr als zehn Prozent unter dem Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie und die schwachen Juli-Zahlen zum Auftragseingang trüben die Aussichten für die weitere Entwicklung ein.
US-Zölle belasten nicht nur Deutschland
Die meisten deutschen Ausfuhren gingen zwar auch im Juli in die Vereinigten Staaten, wie aus den amtlichen Zahlen hervorgeht. Doch mit einem Warenwert von 11,1 Milliarden Euro waren die Exporte in die USA 7,9 Prozent niedriger als im Juni 2025 und 14,1 Prozent geringer als ein Jahr zuvor.